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Das Gute zum Wochenende:Glitzersteine mit gutem Gewissen
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Guten Morgen,
seit jeher haben Diamanten die Menschheit angezogen, ob Adel oder Klerus, ob Rapper oder Schauspielerin. "Diamonds" sind für viele "best friends". Diese Faszination sorgt aber leider auch seit Jahrhunderten für Tod, Unterdrückung und Ausbeutung. Sogenannte "Blutdiamanten" finanzieren Kriege und sind mitverantwortlich für die Zerstörung der Natur.
Doch eine besondere Form der Edelsteine bietet eine menschen- und umweltfreundliche Alternative: Labordiamanten. Das sind künstlich hergestellte Edelsteine, die sich von "echten" Diamanten nur noch mit speziellen Analysegeräten unterscheiden lassen. Ihre Herstellung dauert nur wenige Wochen, und sie sind deutlich günstiger als die "Klunker" aus der Mine.
Es gibt zwei unterschiedliche Herstellungsverfahren. Bei beiden fällt im Vergleich zum Bergbau nur minimaler Abfall an, auch der Wasserverbrauch ist bei den "gezüchteten" Steinen wesentlich geringer. Zwar wird bei der Laborvariante viel Energie benötigt, laut Studien aber nur halb so viel wie beim Schürfen nach natürlichen Diamanten. Einige Hersteller setzen dabei schon auf Ökostrom oder kompensieren den Energieverbrauch.
Deutlich humaner sind bei der Produktion dieser Steine auch die Arbeitsbedingungen. Nach Schätzungen von Menschenschutzorganisationen schuften weltweit allein eine Million Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren im Diamantenabbau. Viele werden mit Waffengewalt gezwungen, miserabel bezahlt und sind giftigen und gesundheitsschädigenden Stoffen ausgesetzt.
Experten rechnen damit, dass die Beliebtheit der künstlichen Steine in den nächsten Jahren gerade bei jüngeren Käuferschichten weiter zunimmt. Inzwischen denken einige in der Schmuckbranche um, wie der "Fairtrade-Goldschmied" Jan Spille aus Hamburg. In unserer plan b-Dokumentation "Grünes Gold" begleitet ihn die Filmemacherin Jasmin Cilesiz nach Sri Lanka. Dort überzeugt er sich vom nachhaltigen Abbau von Saphiren in einer sogenannten "Ecomine".
Auch recyceltes Gold kann wesentlich zu einer besseren Ökobilanz der Schmuckbranche beitragen. Dadurch lassen sich die schädlichen ökologischen Folgen des Goldschürfens für Mensch und Umwelt deutlich mindern, denn vielerorts wird zur Goldgewinnung hochgiftiges Quecksilber eingesetzt. Gold kann beispielsweise aus Elektroschrott gewonnen werden. Auch davon erzählt der heutige Film. Allein in Deutschland lagern in geschätzt 120 Millionen alter Handys drei bis vier Tonnen reines Gold.
Und wer gerne Schmuck trägt, kann statt Neukauf ja auch alte Familienstücke neu aufarbeiten lassen. Dann sorgt das "Bling-Bling" nicht nur für ein reineres Gewissen, sondern auch für schöne Erinnerungen an einen lieben Menschen.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Osterfest.
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter von plan b
Was noch gut war diese Woche
Mini-Herzschrittmacher für Neugeborene: US-Forschenden ist eine außergewöhnliche Entwicklung gelungen. Sie haben einen temporären Mini-Herzschrittmacher gebaut, der nur halb so groß wie ein Reiskorn ist. Das Besondere: Der Herzschrittmacher kann per Spritze injiziert werden, ohne das eine Operation notwendig wird. Er muss auch nicht chirurgisch entfernt werden, sondern löst sich nach seinem zeitlichen Einsatz in nur wenigen Tagen im Körper auf. Der Schrittmacher soll vor allem Babys mit angeborenem Herzfehler helfen.
Vielfältiger Wald reduziert Hitze: Ein Wald mit einer hohen Baumartenvielfalt kann Hitze- und Kältewellen viel besser ausgleichen, als ein Wald mit wenigen Baumarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung und der Universitäten von Leipzig und Halle-Wittenberg. Die Ergebnisse stammen aus dem bisher größten Freilandversuch im subtropischen China. Dabei wurde festgestellt, dass baumartenreiche Wälder die Temperaturen besser puffern können. Der Abkühlungseffekt bei Mittagshitze betrug zum Beispiel bis zu 4,4°C
Warnung vor Naturgefahren: Eine neue Website des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll dabei helfen, rechtzeitig vor Naturkatstrophen zu warnen. Unter der Seite Willkommen - Naturgefahrenportal bekommen Bürger aktuelle Warnungen, Hinweise auf ortsbezogene Gefahren und praktische Handlungsanweisungen und Tipps. Sind gegenwärtig vorrangig Sturmfluten und Hochwasser Schwerpunkt, sollen künftig auch Gefahren wie Waldbrände, Lawinen, Erdbeben und Dürren abgebildet werden.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Und falls Sie interessiert, wie es am Osterfest dem Feldhasen oder ehemaligen Legehennen geht, erfahren Sie mehr darüber in der plan b-Dokumentation "Fairohrhasen - Tierisch gute Ostern".
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Zusammengestellt von Christian Dezer.
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