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Das Gute zum Wochenende:Superfood vom heimischen Acker
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Guten Morgen,
sie gelten als supergesund, sind superteuer und als "Superfood" in aller Munde: Gojibeeren, Chiasamen, Avocados und Co. Bei vielen Verbrauchern stehen sie regelmäßig auf dem Speiseplan. Gesundheitsfördernde Eigenschaften sind bei diesen Lebensmitteln sicherlich vorhanden, aber sie haben auch ihre Schattenseiten.
Viele der sogenannten Superfoods fliegen erst um den halben Globus, bevor sie auf unseren Tellern landen. Nach dem langen Transport enthalten manche der importierten Exoten nicht mehr alle gesunden Inhaltsstoffe, und können sogar mit Schadstoffen belastet sein. Schließlich sind auch die Anbaubedingungen, wie zum Beispiel bei der Avocado, oft alles andere als umweltfreundlich und nachhaltig. Für ein Kilo Avocado werden über 1.000 Liter Wasser benötigt, ein Kilogramm Kartoffeln verbraucht nur 135 Liter.
Die gute Nachricht lautet: Wer seiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, für den gibt es zahlreiche heimische, regionale Alternativen. Ersatz für Goji-Beeren sind zum Beispiel Schwarze Johannisbeeren. Die stärken ebenfalls die Abwehrkräfte und müssen nicht aus China importiert werden. Statt der Acai-Beere können auch Heidelbeeren, Sauerkirschen oder Brunnenkresse als Quelle für Vitamine, Mineralien und Antioxidantien dienen, oder auch die bei uns vorkommende Arkoniabeere. Chiasamen enthalten zwar viele Omega-3-Fettsäuren, die liefert aber regionaler Leinsamen auch, ebenso wie Hanfsamen. Die heimische Walnuss kann mit der Avocado in Sachen ungesättigter Fettsäuren, Kalzium, Magnesium und Eisen durchaus mithalten. Und für die leckere Guacamole haben internationale Spitzenköche etwa mit Erbsen, Bohnen oder Broccoli als Grundlage eine nachhaltigere Alternative gefunden.
Auch direkt vor der eigenen Haustür und am Wegesrand lässt sich Superfood finden. Mit Pimpernelle, Wilder Möhre, Löwenzahn oder Brennnessel wartet dort ein reichhaltiges Angebot an Geschmacksnuancen zwischen süß oder sauer, scharf oder bitter. Darüber hinaus sind viele der essbaren Wildkräuter echte Vitaminbomben und stecken voller Mineralstoffe. Sauerampfer liefert zum Beispiel Vitamin A und C, Kalium, Magnesium und Eisen.
Der Däne Simon Weber Marcussen hat noch ein ganz anderes Superfood entdeckt: "Algen sind nichts anderes als Gemüse, das unter der Wasseroberfläche wächst." Mit diesem Ansatz hat er eine erfolgreiche Geschäftsidee umgesetzt und beliefert jetzt Restaurants und Kantinen mit dem gesunden Meeresgemüse. Davon und von weiteren nachhaltigen Lebensmitteln aus der Region erzählt die heutige plan-b-Dokumentation:
Vielleicht sind Sie ja auf den Geschmack gekommen und probieren auch mal die Alternativen, zum Wohle der Gesundheit und der Natur.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht.
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b
Was noch gut war diese Woche
Weltweit größtes Meeresschutzgebiet geplant: Das französische Überseedepartment Französisch-Polynesien will fast die gesamte Wirtschaftszone der pazifischen Inselgruppe unter Schutz stellen. Das hat der Präsident des Überseegebiets auf der UNO-Schutzkonferenz in Nizza angekündigt. Die Fläche, die geschützt wird, ist zehnmal so groß wie Deutschland. Frankreich hilft der Inselgruppe bei der Überwachung des riesigen Meeresschutzgebiets. Das französische Überseegebiet hat eine eigene Verfassung und eine lokale Regierung, Frankreich ist aber für die Außenpolitik, die innere Sicherheit und das Geldwesen zuständig.
Biber sorgen für mehr Artenvielfalt: Wenn Biber mit dem Dammbau beginnen, dann verändern sie die angrenzende Natur so sehr wie kaum andere Lebewesen. Durch das Stauen eines Baches entsteht sehr schnell ein Netzwerk von Teichen und Sümpfen. Forschende der Universität Duisburg/Essen haben festgestellt, dass sich die Artenvielfalt in den überfluteten Gebieten verdreifacht, im Vergleich zu Orten ohne Biberdamm. Es gibt außerdem Hinweise, dass die von Bibern veränderten Ökosysteme neben der Biodiversität auch widerstandsfähiger gegen Klimawandel sind.
Migration entlastet Sozialstaat: Über die Kosten der Migration, zum Beispiel über Ausgaben für Integration, wird viel diskutiert. Der Wirtschaftsweise Martin Werding hat für den Mediendienst Integration errechnet, dass Zuwanderung zwar höhere Kosten verursacht, aber auch Ersparnisse und Einnahmen für den deutschen Staat bringt. Nach dieser Analyse kann Migration die öffentlichen Haushalte entlasten.
Bei einer angenommenen jährlichen Netto-Zuwanderung von 200.000 Personen reduziert das die bestehende Finanzierungslücke der öffentlichen Haushalte um 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Nimmt man die Werte von 2024, entspricht das rund 104 Milliarden Euro pro Jahr. Ältere Studien haben bisher fast immer die aktuellen Kosten der Migration zugrunde gelegt, während die neue Analyse von Werding auch die Effekte auf die zukünftige Wirtschaftsleistung mit einbezieht.
Ihre persönliche Portion Konstruktives:
Ein erstes sehr heißes Wochenende hat begonnen. Schon jetzt leidet Deutschland über zu viel Trockenheit. Der Klimawandel wird in den nächsten Jahren immer stärker den Anbau von Nahrungsmitteln verändern. Was Erzeuger schon jetzt dagegen unternehmen, zeigt die plan b-Dokumentation "Klimawandel auf dem Teller".
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Zusammengestellt von Christian Dezer.
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