Nach heftigen Regenfällen:Himalaya: Sturzflut löscht offenbar Dorf aus
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Die Schlammlawine erfasst ein ganzes Dorf: Heftiger Regen hat im Norden Indiens Sturzfluten und Erdrutsche ausgelöst. Mehrere Menschen sterben, viele werden vermisst.
Eine Sturzflut hat im Himalaya offenbar eine ganze Ortschaft ausgelöscht. Die indische Regierung meldete mindestens vier Tote und etwa 100 Vermisste. Rettungskräfte suchten nach Menschen, die möglicherweise von Schlamm- und Erdmassen begraben wurden.
Die Sturzflut sei durch plötzlichen und heftigen Regen ausgelöst worden, sagte der Regierungschef des an der Grenze zu Nepal liegenden Bundesstaates Uttarakhand, Pushkar Singh Dhami. Der Wetterdienst hatte zuvor eine Unwetterwarnung ausgegeben.
Armee hilft bei Rettungsarbeiten
Besonders betroffen ist das Dorf Dharali im Bundesstaat Uttarakhand, das sich in den Ausläufern des Himalaya im Nordosten von Indien befindet. Es sei von einer massiven Schlammlawine erfasst worden, schrieb das Zentralkommando der indischen Armee, die sich an den Rettungsarbeiten beteiligte, auf der Plattform X.
Auf Videos war zu sehen, wie schlammige Wassermassen mehrstöckige Gebäude in der Touristenregion mitrissen. Die Armee entsandte Rettungstrupps, die von großflächiger Zerstörung berichteten. Bilder der Armee zeigten eine Schneise der Verwüstung. Hausdächer ragten unter Erde und Geröll heraus.
Bis zu 15 Meter Schlamm
Der Leiter des Katastrophenschutzes in Uttarakhand, Arpan Yaduvanshi, sagte, der Schlamm sei stellenweise 15 Meter hoch gewesen und habe einige Gebäude vollständig überschwemmt. "Die Such- und Rettungsarbeiten dauern an", sagte der Armeesprecher Suneel Bartwal. Es werde alles getan, die Vermissten zu finden.
Während der Monsunzeit von Juni bis September mit ihrem vielen Regen kommt es in Indien häufig zu tödlichen Überschwemmungen und Erdrutschen. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel ihre Intensität und Häufigkeit erhöht.
Quelle: AFP, dpa
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