Mehrere Bundesländer betroffen:Bombendrohungen gegen Hunderte Schulen
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Erneut sind in mehreren Bundesländern Mails mit Bombendrohungen gegen Schulen eingegangen. Inzwischen sind Hunderte Einrichtungen betroffen.
Nach Bombendrohungen wurden mehrere Schulen in Leipzig evakuiert.
Quelle: dpa
Die Serie von Drohmails gegen Schulen in Deutschland reißt nicht ab. Allein in Baden-Württemberg gingen im Laufe des Tages 180 gleichlautende Mails ein, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart mitteilte.
In Rheinland-Pfalz sind mindestens 56 Schulen betroffen. Ein Polizeisprecher sprach von einer "Drohwelle".
LKA geht nicht von ernsthaften Drohungen aus
Die Mails seien mit wenigen Abweichungen wortgleich verfasst wie die Bombendrohungen, die bereits am Freitag in Schulen im gesamten Bundesgebiet eingegangen waren, teilte das LKA in Rheinland-Pfalz mit. "In den Mails wird behauptet, dass eine Bombe platziert worden sei, die zu einem bestimmten Zeitpunkt explodieren werde."
Nach Analysen unserer Experten ist derzeit von keiner Ernsthaftigkeit der Drohungen auszugehen.
LKA Rheinland-Pfalz
Jede Drohung werde mit Sorgfalt geprüft, betonte das rheinland-pfälzische LKA. Die Ermittlungen seien aufgenommen worden.
Bundesweites Phänomen vermutet
Das baden-württembergische LKA teilte mit, es habe in den vergangenen Tagen eine "untere dreistellige Zahl" an Drohmails gegeben. Man nehme jede Meldung ernst, habe bislang aber keine Anhaltspunkte für konkrete Gefahren, hieß es.
Die Ermittler im Südwesten gehen ebenso wie andere, ebenfalls von Drohmails betroffene Bundesländer von einem bundesweiten Phänomen und einem Zusammenhang mit den derzeit laufenden Abiturprüfungen aus.
Auch Sachsen, Bayern und Österreich betroffen
Bereits am Freitag waren drei Schulen im sächsischen Leipzig nach Bombendrohungen evakuiert worden. Bei Durchsuchungen der Schulgebäude wurden allerdings keine gefährlichen Gegenstände gefunden. Auch in Bayern waren am Freitag an mehreren Schulen Drohmails eingegangen.
Viele Bildungseinrichtungen im benachbarten Österreich erhielten ebenfalls Drohschreiben. In den vergangenen drei Tagen seien mehr als 50 Einrichtungen, vorwiegend Schulen, betroffen gewesen, sagte der Chef der österreichischen Verfassungsschutzbehörde (DSN), Omar Haijawi-Pirchner.
Quelle: dpa
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