Härtere Strafen geplant:Kampf gegen illegale Müllentsorgung in Berlin
Berlin hat ein Müll-Problem und der illegalen Entsorgung den Kampf angesagt. Die Beschäftigten des Ordnungsamtes treffen nicht nur auf Verständnis, Pöbeleien gehören zum Alltag.
Müllberge über Müllberge: Frankfurt und Berlin planen schärfere Strafen gegen unerlaubt deponierten Sperrmüll. Wir begleiten das Ordnungsamt auf seiner Suche nach den Müllfrevlern.
22.09.2025 | 4:55 minErhebliche Probleme mit achtlos und illegal zurückgelassenem Abfall gibt es in vielen Berliner Stadtteilen. Die Entsorgung von beispielsweise Möbelstücken auf der Straße, Flaschen auf Plätzen, Hundekot und Spritzen kostet die Stadt viel Geld.
Ein neuer Bußgeldkatalog wurde im August dieses Jahres vom Senat auf den Weg gebracht.
Drei Menschen kämpfen aus ganz unterschiedlichem Antrieb gegen die nicht enden wollende Müllflut.
01.05.2022 | 27:05 minHöhere Bußgelder in Berlin geplant
Für beispielsweise illegal entsorgten Sperrmüll sollen demnach 1.500 bis 11.000 Euro fällig werden, sind Schadstoffe im Spiel kann es bis zu 15.000 Euro kosten. Die achtlos weggeschnippte Zigarettenkippe soll statt 55 Euro 250 Euro kosten. Nicht entfernter Hundekot oder liegengelassene Hundekotbeutel kosten dann 100 bis 350 Euro.
Der Bußgeldkatalog wurde auch erweitert. So soll etwa illegal entsorgter Bauschutt bis 100 Kilogramm 25.000 Euro Strafe nach sich ziehen. Sollten gefährliche Stoffe entsorgt werden, könnte das Bußgeld auch höher ausfallen.
Geschredderte Problemabfälle, Schäden in Millionenhöhe – ab 2005 macht ein Entsorgungsunternehmer in Brandenburg Kasse mit illegalem Müll. Erst nach Jahren fliegt der Betrug auf.
09.03.2025 | 28:19 minBeschäftigte des Ordnungsamtes werden oft angefeindet
Wann der neue Bußgeldkatalog in Kraft tritt, ist noch offen. Doch auch ohne die höheren Strafen werden die Beschäftigten der Ordnungsämter in Zivil und Uniform mit dem Unmut der Bürger konfrontiert.
Jeden Tag kommen Beschwerden bei ihnen an. Auch wenn viele von dem Müll in Berlin genervt sind, auf Verständnis oder Einsicht treffen die Ordnungshüter nur selten.
Für die Mitarbeiter vom Ordnungsamt Reinickendorf gehören Pöbeleien zum Alltag. Nicht immer bleibt es friedlich, deshalb wollen die Mitarbeiter anonym bleiben. Sie berichten von Anfeindungen wie:
Dass man nach Feierabend mal Leute hatte, die am Auto standen und sagten: Ich weiß, wo Du wohnst.
Mitarbeiter vom Ordnungsamt
Weil die Mitarbeiter schon tätlich angegriffen wurden, tragen sie schusssichere Westen, das ungute Gefühl bleibt allerdings bei vielen.
Küchenpapier, Taschentücher und Essensreste landen häufig in der Toilette. Dabei haben sie dort nichts zu suchen. Warum das so ist und was über die Toilette entsorgt werden darf.
20.07.2025Zu viel Müll, zu wenig Personal
Die Kosten für die Entsorgung des illegalen Mülls durch die Berliner Stadtreinigung haben sich in den letzten vier Jahren verdoppelt - die Rechnung von 10,8 Millionen Euro geht an den Steuerzahler.
Mehr Kontrollen wären notwendig, doch dafür bräuchte Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel mehr Personal. Zurzeit kommt eine Dienstkraft auf knapp 8.300 Menschen.
Wir haben ca. 265.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Bezirk Reinickendorf und wir haben ca. 16 Doppelstreifen, also das wären dann 32 Dienstkräfte pro Tag unterwegs.
Julia Schrod-Thiel, Bezirksstadträtin Reinickendorf
Die Aufklärungsquote bei illegal entsorgtem Müll läge bei etwas mehr als 30 Prozent, so Julia Schrod-Thiel. Der Kampf gegen die illegale Müllentsorgung geht weiter.
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