Schwarzbär nach zwei Jahren von Plastikkragen befreit

Zwei Jahre in präkerer Lage:Schwarzbär von Plastikkragen befreit

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Zwei Jahre lang streifte ein junger Schwarzbär mit einem Plastikkragen um den Hals durch Michigan. Nun konnten ihn Wildtierexperten aus seiner misslichen Lage befreien.

Ein Schwarzbär wird von einem Plastikdeckel befreit, in dem er sich zwei Jahre zuvor ververfangen hatte.
Experten entfernen einen Plastikdeckel vom Hals eines Schwarzbären.
Quelle: AP

Ein junger Schwarzbär hat im US-Bundesstaat Michigan zwei Jahre lang einen Plastikdeckel um den Hals getragen - nun haben ihn Wildtierexperten daraus befreit. Wie genau der Deckel an den Hals des Bären geriet, sei unklar, teilte die Naturschutzbehörde in Michigan am Mittwoch (Ortszeit) mit. Er stamme möglicherweise vom Deckel eines Fasses, das Jäger als Bärenköder ausgelegt hätten.
Erstmals sei die Behörde 2023 auf den Bären aufmerksam geworden, als er - damals noch als Jungtier - mit dem Deckel um den Hals auf Bildern einer Wildkamera aufgetaucht war. Seitdem hätten die Biologen vergeblich versucht, das Tier einzufangen. Der Bär sei "schwer zu fassen" gewesen, hieß es in der Mitteilung. Immer wieder sei er auf Wildkameras aufgetaucht und dann am nächsten Tag verschwunden.
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Bär kehrt gesund in die Freiheit zurück

Erst am 2. Juni dieses Jahres sei es gelungen, den Bär in eine Falle zu locken und einzufangen. Das Tier sei dann betäubt und aus dem Deckel befreit worden. Abgesehen von Narben am Hals habe es einen gesunden Eindruck gemacht.
Der Bär habe knapp 50 Kilogramm gewogen, was für ein zweijähriges Tier im Wachstum normal sei. Als der Bär aus der Betäubung erwacht sei, habe er in die Freiheit zurückkehren dürfen.
Ein Schwarzbär wird von einem Plastikdeckel befreit, in dem er sich zwei Jahre zuvor ververfangen hatte.
Der Plastikdeckel verursachte am Hals des Bären einige Narben.
Quelle: AP

Jagd mit Ködern in Michigan grundsätzlich erlaubt

In Michigan leben nach Angaben der Naturschutzbehörde etwa 13.000 Schwarzbären. Die Jagd auf sie mit Hilfe von Ködern ist nach Angaben der Naturschutzbehörde prinzipiell erlaubt. Allerdings müssten Öffnungen in den Löchern der Fassdeckel so groß sein, dass Wildtiere darin nicht steckenbleiben können.
Das Loch in dem Deckel um den Hals des Bären habe einen Durchmesser von nur etwa 13 Zentimetern gehabt - das sei deutlich weniger als der vorgeschriebene Mindestdurchmesser von 56 Zentimetern.
Quelle: dpa

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