Sturm "Helene" in den USA: Tote und Verwüstung nach Unwetter

Unwetter in den USA:Tote und Verwüstung nach "Helene"

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Infolge eines starken Unwetters sind in den USA mindestens 60 Menschen gestorben. Stürme wie "Helene" wecken bei vielen düstere Erinnerungen.

Im Südosten der USA sind viele Menschen im Tropensturm "Helene" ums Leben gekommen. Zudem zog der Sturm eine Schneise der Verwüstung durch die Region. US-Medien zufolge starben infolge des Unwetters in mehreren Bundesstaaten insgesamt mindestens 60 Menschen. Die durch den Sturm verursachten Zerstörungen erstreckten sich von Florida im Süden Hunderte Kilometer ins Landesinnere.

"Helene" war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde in der Region Big Bend im Bundesstaat Florida auf Land getroffen. Dieser schwächte sich dann zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen. Das US-Hurrikanzentrum warnte weiter vor lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen.

Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris betonte:

Der Sturm ist nach wie vor gefährlich und tödlich, er hat Menschenleben gekostet, und die Gefahr von Überschwemmungen ist nach wie vor groß.

Kamala Harris, US-Vizepräsidentin

Stromausfälle und Überschwemmungen

Mehr als vier Millionen Haushalte waren infolge des Sturms am Freitag landesweit ohne Strom, wie Daten der Webseite "poweroutage.us" zeigten. Häuser wurden zerstört und ganze Ortschaften überschwemmt.

Berichtet wurde von Menschen, die durch umgestürzte Bäume getötet oder verletzt wurden, andere kamen in ihren Autos und Häusern ums Leben. Zahlreiche Straßen wurden unterspült und in den betroffenen Regionen gesperrt.

Spektakuläre Rettung von Krankenhausdach

Zu schweren Überschwemmungen kam es auch in der Kleinstadt Erwin im Bundesstaat Tennessee. Hier kletterten mehr als 50 Menschen auf das Dach eines Krankenhauses, um sich vor den Fluten zu retten. Mithilfe eines Hubschraubers gelang es Polizei und Einsatzkräften, die Menschen zu retten. Alle seien in Sicherheit gebracht worden, teilte Senator Bill Hagerty auf dem Kurznachrichtendienst X mit.

Zahl der Toten noch unklar

Wie vielen Menschen der Sturm das Leben kostete, ist noch unklar. Die "New York Times" berichtete von 41 Todesfällen in vier Bundesstaaten, der US-Sender ABC News von 42, CNN von 45. Offiziell bestätigt war bislang nur der Tod von acht Menschen in Florida, elf in Georgia und zwei in North Carolina.

Bei Unwettern dieser Art wird das Ausmaß der Zerstörung oft erst nach Tagen sichtbar. Opfer des Sturms werden oft erst entdeckt, wenn der Sturm vorbeigezogen und das Wasser zurückgegangen ist.

Düstere Erinnerungen an Hurrikan "Ian"

Stürme wie "Helene" wecken bei vielen Menschen in den USA düstere Erinnerungen an frühere Unwetter. Vor zwei Jahren richtete Hurrikan "Ian" in Florida gewaltige Schäden an, mehr als 100 Menschen kamen ums Leben. Damals zog das Zentrum des Sturms über dicht besiedeltes Gebiet im Südwesten des Bundesstaats und fegte mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde über Küstenstädte hinweg.

Tropische Wirbelstürme entstehen über Wasser – über Atlantik und Nordostpazifik nennt man sie Hurrikans. Hurrikans haben eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 km/h. Zur höchsten Kategorie 5 gehören sie ab 252 km/h. Hurrikans entstehen ab einer Wassertemperatur von 27 °C, daher geht die Saison von Juni bis November. Die feucht-warme Luft steigt auf, es bildet sich ein Wolkenturm. In der Mitte befindet sich das wolkenfreie Zentrum des Sturms, das sogenannte "Auge". Durch die Erwärmung der Ozeane gibt es mehr starke Hurrikans.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.

Entstehung Hurrikan CC

Ein Hurrikan entsteht erst, wenn das Meer mindestens 26 Grad warm ist. Während es im Auge des Hurrikans fast windstill ist, kreisen rundherum Stürme mit hohen Geschwindigkeiten.

21.02.2022 | 0:29 min

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa

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