Trump-Regierung kritisiert Amazon: Unternehmen dementiert Bericht

Nach Kritik von Trump-Regierung:"Feindlicher" Akt? Amazon dementiert Bericht

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Amazon hat einen Bericht zurückgewiesen, laut dem der Versandhändler die Kosten der Zölle von US-Präsident Trump ausweisen wollte. Zuvor hatte das Weiße Haus scharfe Kritik geübt.

Donald Trump, Satya Nadella und Jeff Bezos (v.l.n.r.)
Die Sprecherin von US-Präsident Trump (l.) hat den Versandhändler Amazon von Milliardär Bezos (r.) drastisch kritisiert.
Quelle: afp

Amazon hat nach scharfer Kritik der US-Regierung einen Medienbericht dementiert, wonach der Internet-Riese die Kosten der neuen US-Zölle bei seinen Produkten auflisten wolle. Die Abteilung Amazon Haul für besonders günstige Produkte habe zwar mit dem Gedanken gespielt, erklärte Amazon am Dienstag. Für die Hauptwebseite des Online-Einzelhändlers habe es jedoch nie solche Überlegungen gegeben. Dies sei auch nirgendwo bei Amazon umgesetzt worden.
In einer zweiten Erklärung hieß es kurz darauf, die Idee sei nicht genehmigt worden und "wäre nie passiert". Zuvor hatte die Sprecherin von Präsident Donald Trump, Karoline Leavitt, unter Bezug auf einen entsprechenden Bericht von Punchbowl News erklärt, der Präsident sehe den Plan als einen "feindlichen politischen Akt".

Trump-Sprecherin kritisiert Amazon - Aktienkurs schwankt

"Punchbowl" hatte unter Berufung auf Insider berichtet, Amazon wolle bei jedem Artikel aufführen, welchen Anteil am Preis die von Trump eingeführten Zölle hätten. Leavitt erklärte, dies sei nicht überraschend angesichts einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters aus dem Jahr 2021, wonach der Konzern mit einer chinesischen Propagandastelle zusammengearbeitet habe. Unter Verwendung des englischen Schlagwortes "buy American" erklärte Leavitt:

Das ist ein weiterer Grund, warum Amerikaner amerikanische Waren kaufen sollten.

Karoline Leavitt, Sprecherin von US-Präsident Donald Trump

Die Amazon-Aktie war nach Leavitts Aussage im vorbörslichen US-Handel um 2,2 Prozent gefallen. Nach der Stellungnahme von Amazon erholte sie sich zunächst fast vollständig.

US-Regierung verhängte hohe Zölle

Leavitt äußerte sich nicht zu der Frage, ob der Schritt möglicherweise das Verhältnis zwischen dem Amazon-Gründer Jeff Bezos und Trump beeinflussen könnte. Der Milliardär Bezos hatte als Gast Trumps Amtseinführung beigewohnt.
Der Präsident hat ungewöhnlich hohe Zölle auf Importe in die USA eingeführt - die teils wieder aufgehoben wurden - darunter einen Aufschlag von 145 Prozent auf Güter aus China. Während viele Experten davon ausgehen, dass diese Kosten direkt oder indirekt auf den amerikanischen Verbraucher durchschlagen dürften, hat Trump dies zurückgewiesen.

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Quelle: dpa

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Quelle: Reuters

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