Verstoß gegen Wettbewerbsregeln:EU verhängt Milliardenstrafe gegen Google
Die EU verhängt eine Geldstrafe von fast drei Milliarden Euro gegen Google. Die Kommission sieht Verstöße gegen Wettbewerbsregeln. US-Präsident Trump droht mit Vergeltung.
Die EU bestraft Google mit 2,95 Mrd. Euro wegen Missbrauchs der Werbemarkt-Stellung. Trump droht Europa daraufhin mit Gegenmaßnahmen.
05.09.2025 | 1:30 minDie EU-Kommission verhängt gegen Google wegen Verstößen gegen Wettbewerbsregeln im Werbegeschäft eine Strafe von 2,95 Milliarden Euro. Der US-Konzern habe eigene Online-Werbedienstleistungen zum Nachteil konkurrierender Anbieter bevorzugt, teilte die Brüsseler Behörde mit.
Die Untersuchung der Kommission habe ergeben, dass Google mit seinen Produkten eine marktbeherrschende Stellung einnehme. Diese habe der Konzern seit 2014 missbraucht, um seinen eigenen Produkten einen Vorteil zu verschaffen. Dadurch habe Google gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verstoßen.
Die EU-Kommission triftt quasi das politische Schmerzzentrum von Trump, so EU-Korrespondent Röller. Google könne voll auf Trumps Rückendeckung zählen, so US-Korrespondent Sauer.
05.09.2025 | 2:51 minEU wirft Google Interessenkonflikt vor
Laut der Brüsseler Behörde entsteht durch das Geschäftsmodell von Google ein Interessenkonflikt: Das Tech-Unternehmen schaltet Werbung einerseits selbst, vermittelt aber auch zwischen Werbetreibenden und denen, die den Platz dafür online zur Verfügung stellen.
Für die Vermittlung von den Werbeplätzen hat das Unternehmen einen eigenen Marktplatz. Die EU-Kommission fordert Google nun auf, sich nicht weiter selbst zu bevorzugen.
Sie gehören zu den reichsten Männern der Welt. Seit Trump an der Macht ist, sitzen die Chefs der großen US-Tech-Konzerne wie Meta und X sozusagen direkt im Weißen Haus - eine gefährliche Allianz.
20.05.2025 | 9:02 minDie Haupteinnahmequelle des Unternehmens sei dabei Werbung, heißt es in der Mitteilung der EU-Kommission. Google hat 60 Tage Zeit, um der Kommission mitzuteilen, wie es sein Geschäftsmodell den Vorgaben entsprechend anpassen will.
Google will Berufung einlegen
Google reagierte umgehend: Die zuständige Managerin Lee-Anne Mulholland erklärte, die Entscheidung der Kommission sei "falsch". Das Unternehmen werde "dagegen Berufung einlegen".
Ein US-Berufungsgericht hat die meisten von Präsident Donald Trump verhängten Zölle für rechtswidrig erklärt. Er habe sich nicht auf den nationalen Notstand berufen dürfen.
30.08.2025 | 0:19 minTrump droht mit Vergeltung
US-Präsident Donald Trump nannte die EU-Geldstrafe "sehr unfair" und drohte mit Vergeltung. Europa habe heute wieder ein großartiges amerikanisches Unternehmen "getroffen". Damit werde faktisch Geld entzogen, "das ansonsten in amerikanische Investitionen und Arbeitsplätze geflossen wäre".
Die USA dürfe nicht zulassen, dass so etwas geschehe. "Und falls es doch geschieht, werde ich gezwungen sein, ein Verfahren nach Section 301 einzuleiten, um die unfaire Bestrafung dieser amerikanischen Steuerzahler-Unternehmen aufzuheben."
Die US-Regierung fordert schon länger Änderungen an den strengen EU-Digitalgesetzen, die zum Beispiel die Verbreitung von Falschinformationen über Plattformen wie X verhindern sollen und auch Unternehmen wie Amazon, Apple, Meta (Facebook), Alphabet (Google) und Microsoft betreffen.
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