USA: Pentagon begrenzt Pressefreiheit und Zugang für Reporter

Neue Regeln für Journalisten:Pentagon schränkt Pressefreiheit für Journalisten ein

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US-Reporter dürfen nur noch veröffentlichen, was das Pentagon vorher genehmigt. Kritiker sprechen von einem direkten Angriff auf die Pressefreiheit in den USA.

Keine Pressefreiheit mehr in den USA?

Nach Comedian Stephen Colbert ist nun auch Jimmy Kimmel abgesetzt und Präsident Trump fordert, dass weitere aus dem Programm verschwinden. Die Pressefreiheit in den USA ist damit in höchster Gefahr.

19.09.2025 | 2:36 min

Das US-Verteidigungsministerium hat neue Beschränkungen für die journalistische Berichterstattung über das US-Militär eingeführt. Gemäß den am Freitag bekanntgegebenen Richtlinien dürfen keine Informationen veröffentlicht werden, die nicht zuvor offiziell vom Pentagon freigegeben wurden.

Einer an Journalisten verteilten Mitteilung zufolge müssen sich Medienvertreter in einer eidesstattlichen Erklärung zur Einhaltung der neuen Bestimmungen verpflichten - andernfalls droht ihnen der Entzug ihrer Akkreditierung.

Pentagon verschärft Pressefreiheit und zwingt Reporter zu Vorabgenehmigungen

Das Pentagon bleibe "der Transparenz verpflichtet, um die Rechenschaftspflicht und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu fördern", heißt es in der Mitteilung. Informationen müssten allerdings "vor ihrer Veröffentlichung von einem zuständigen Beamten genehmigt werden, auch wenn sie nicht als geheim eingestuft sind".

Luftaufnahme des Pentagon

Luftaufnahme des Pentagon

Quelle: AP | Monsivais, Pablo Martinez

Damit wird die Veröffentlichung interner Informationen, die von namentlich nicht genannten Beamten außerhalb der offiziellen Kommunikationskanäle stammen, praktisch ausgeschlossen. Der Mitteilung zufolge gilt die neue Einschränkung sowohl für geheime als auch für "kontrollierte nicht geheime Informationen".

Strengere Vorgaben für Informationsweitergabe und Zugang

Das Schreiben enthält überdies detaillierte Angaben zu weitreichenden neuen Einschränkungen hinsichtlich der Orte, an denen sich Pentagon-Reporter ohne offizielle Begleitung bewegen dürfen.

Ein älterer Mann im Anzug beugt sich vor und spricht in Handy-Kameras und Mikros, die ihm entgegen gehalten werden.

Wie Donald Trump die Presse unter Druck setzt, um sie auf Linie zu zwingen. Journalist Klaus Brinkbäumer im Kulturzeit-Gespräch.

17.09.2025 | 9:39 min

Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte dazu im Onlinedienst X: "Die Presse darf sich nicht länger in den Räumlichkeiten einer gesicherten Einrichtung bewegen. Tragen Sie einen Ausweis und befolgen Sie die Regeln - oder gehen Sie nach Hause."

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US-Verteidigungsminister Pete Hegseth

Pete Hegseth war selbst als Moderator des Sender Fox-News bekannt, bis er im Januar Verteidigungsminister wurde.

25.01.2025 | 1:40 min

US-Medien und Pressefreiheit in der Kritik

Die Washingtoner Journalistenvereinigung National Press Club verurteilte die Pentagon-Richtlinien zur Informationsbeschaffung als einen "direkten Angriff auf den unabhängigen Journalismus genau dort, wo ein unabhängiger Blick am wichtigsten ist: beim US-Militär". Der Verband forderte das US-Verteidigungsministerium auf, die Forderung zurückzunehmen.

Kritik kam auch von der renommierten "New York Times", die vor einigen Tagen von US-Präsident Donald Trump wegen angeblicher Verleumdung auf eine Entschädigung in Höhe von 15 Milliarden Dollar (rund 12,7 Milliarden Euro) verklagt worden war.

Die neuen Bestimmungen zur Pentagon-Berichterstattung verstießen "direkt gegen die verfassungsmäßigen Schutzrechte einer freien Presse in einer Demokratie", erklärte die Zeitung am Samstag. Sie stellten "einen neuen Versuch dar, das Recht der Bevölkerung einzuschränken, zu verstehen, was ihre Regierung tut".

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"Hier entsteht eine neue Verfolgungsdynamik, wie wir sie aus dem Amerika der 1950er Jahre kennen", sagt Politologin Clüver Ashbrook zur Situation nach dem Kirk-Attentat in den USA.

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