USA wollen Visa für Studierende aus China "aggressiv" widerrufen

Studierende aus China:USA wollen "aggressiv" Studentenvisa widerrufen

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Chinesische Studenten in den USA müssen sich nach Alternativen umschauen: Die US-Regierung will möglichst viele von ihnen des Landes verweisen, erklärt Außenminister Rubio.

Chinesische und Amerikanische Flagge wehen vor einem klaren, blauen Himmel
Chinesische Studenten sind künftig in den USA nach dem Willen der Trump-Regierung besonders unerwünscht.
Quelle: Imago

US-Außenminister Marco Rubio hat im Zusammenhang mit der Visa-Vergabe für ausländische Studenten ein "aggressives" Vorgehen gegen Studenten aus China angekündigt. Rubio erklärte, die Regierung von US-Präsident Donald Trump werde "aggressiv die Visa für chinesische Studenten widerrufen, einschließlich derjenigen, die Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas haben oder in kritischen Bereichen studieren".
Zudem werde die US-Regierung die "Visa-Kriterien überarbeiten, um alle zukünftigen Visums-Anträge aus der Volksrepublik China und Hongkong genauer zu prüfen", fügte Rubio hinzu.
Marco Rubio, aufgenomme am 21.05.2025 in Washington
US-Außenminister Rubio hat eine Aussetzung der Verfahren für Studentenvisa angeordnet. Die US-Regierung will angehende ausländische Studierende künftig stärker überprüfen.28.05.2025 | 0:24 min

Appell aus China: Legitime Rechte gewährleisten

Die Ankündigung erfolgte, nachdem das chinesische Außenministerium am Mittwoch an die USA appelliert hatte, "die legitimen Rechte und Interessen internationaler Studierender zu gewährleisten, einschließlich chinesischer Studierender". Peking reagierte damit auf die Ankündigung der US-Regierung, die Visa-Bearbeitung für ausländische Studierende auszusetzen.
US-Präsident Trump hatte chinesische Studenten auch während seiner ersten Amtszeit ins Visier genommen. Allerdings war damals der Fokus auf diejenigen gerichtet, die in sensiblen Bereichen tätig waren oder explizite Verbindungen zum Militär hatten.

Spannungen zwischen USA und China verschärft

Die ohnehin schon erheblichen Spannungen zwischen China und den USA haben sich seit Amtsantritt des neuen US-Präsidenten im Januar nochmals verschärft. Die beiden größten Volkswirtschaften ringen auf politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene um Einfluss - und tragen zurzeit unter anderem einen aggressiven Handelsstreit aus, dessen Folgen die Weltwirtschaft belasten.
Eine Angestellte verpackt in einer Bekleidungsfabrik in Guangzhou Kleidungsstücke für das chinesische Unternehmen Temu
USA und China haben ihren Handelsstreit entschärft und ihre Zölle gesenkt. Doch Chinas Exportwirtschaft bleibt unsicher.28.05.2025 | 6:29 min
Nach Angaben des Institute of International Education (IIE) waren im akademischen Jahr 2023/2024 rund 277.000 chinesische Studierende an US-Hochschulen eingeschrieben. China stellte damit die zweitgrößte Gruppe internationaler Studierender nach Indien.

Auslandsstudenten zahlen an US-Unis höhere Gebühren

Ausländische Studierende sind für viele US-Hochschulen eine wichtige Einnahmequelle - sie zahlen in der Regel deutlich höhere Studiengebühren als einheimische Studierende.
US-Medien hatten zuletzt schon darüber berichtet, dass die US-Regierung angehende ausländische Studierende und Teilnehmer von Austauschprogrammen künftig stärker überprüfen will. Das Außenministerium habe US-Botschaften und Konsulate weltweit angewiesen, vorerst keine neuen Termine für entsprechende Visa-Anträge zu vergeben, hieß es unter Berufung auf ein internes Schreiben. Bereits vereinbarte Termine sollen demnach bestehen bleiben.
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Die US-Regierung will der Universität Harvard verbieten, neue Studierenden aus dem Ausland aufzunehmen. Ein New Yorker Richter kippte vorerst diese Anordnung der US-Regierung. 24.05.2025 | 2:18 min

Auch betroffen: Au-pairs, Praktikanten und Schüler

Betroffen sind den Berichten zufolge Visa der Kategorien F, M und J - sie gelten etwa für Studierende, Austauschschüler, Praktikanten und Au-pairs. In den kommenden Tagen solle es dazu weitere Anweisungen geben, zitieren die Medien aus dem Dokument. Hintergrund der geplanten Maßnahme sei eine Ausweitung der Überprüfung von Social-Media-Aktivitäten der Visa-Antragsteller.
Quelle: AFP, dpa
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