Eklat in Pakistan:Ministerin Schulze verteidigt ihre Handtasche
Die Handtasche bleibt draußen. Oder die Ministerin. In Islamabad lässt es Entwicklungsministerin Schulze darauf ankommen.
Handtaschen können ein sehr persönliches Thema sein und man kann Polizisten, Protokollbeamten und Präsidenten nur nahelegen, es nicht zu unterschätzen.
"Ich habe hier meine persönlichen Sachen drin", sagt Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) und hebt ihre rote Handtasche hoch, aber der Sicherheitsmann bleibt unerbittlich. Die Handtasche muss draußen bleiben - oder die Ministerin mit ihr.
X-Post von Andreas Kynast
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Entwicklungsministerin Schulze hat sich in Pakistan darüber informieren, wie das deutsche Lieferkettengesetz bei der Herstellung von Textilien eingehalten wird.
22.08.2024 | 1:41 minEklat an der Sicherheitsschleuse
Schulze steht zusammen mit Botschafter Alfred Grannas vor dem Palast des pakistanischen Ministerpräsidenten in Islamabad. Keine Waffen, keine Handys, keine Taschen, wird den Deutschen mitgeteilt. Ach ja: Und keine Presse.
Auf der Pakistan-Reise von Svenja Schulze wird die Handtasche der SPD-Ministerin zum Politikum.
Quelle: ZDFSchulzes Lächeln friert ein. Und nur drei Leute. Nicht vier, wie besprochen. Schulze sieht den deutschen Botschafter an. Und, wie gesagt: keine Handtasche. Schulze dreht um.
"Thank you very much. Bye, bye", sagt Botschafter Grannas zu den Sicherheitsleuten und tritt mit der Ministerin den Rückweg an. Die Handtasche ist jetzt ein Politikum.
Okay, we go.
Alfred Grannas, deutscher Botschafter in Pakistan
Es gehört zu den unterbewerteten Vorteilen von Präsidenten, Kanzlern und Ministern, nie durchsucht, geröntgt oder entgürtelt zu werden - auch dann nicht, wenn der Rest der Delegation auf Socken darum kämpft, einen Stift behalten zu dürfen.
Sicherheitskräfte geben nach
In Schulzes Handtasche, so wird das Ministerium später bereitwillig und ein bisschen stolz mitteilen, sollen sich vor allem Notizen befunden haben: Über das Lieferkettengesetz, über die Flüchtlinge aus Afghanistan, über die Bedenken der deutschen Wirtschaft, in Pakistan zu investieren.
Als Schulze ihre Handtasche die Treppe hinunterträgt, rufen ihr die Sicherheitskräfte hinterher. "Ma'am. Bitte entschuldigen Sie!" Im plötzlich ausgebrochenen Streit mit Deutschland gibt Pakistan nach.
Premierminister spricht Deutsch
Das Gespräch mit Shehbaz Sharif, Pakistans neuem Premierminister, soll konstruktiv und fruchtbar gewesen sein. Sharif habe seine Deutschkenntnisse angewendet und sei ein warmherziger, aufmerksamer Gastgeber gewesen, heißt es aus der deutschen Delegation.
Man hätte gern ein paar Aufnahmen gesehen. Aber Kameras waren verboten.
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