Nationalgarde und FBI: Trump schickt Taskforce nach Memphis

Dekret unterzeichnet:Trump schickt Nationalgarde nach Memphis

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US-Präsident Trump schickt nun zum dritten Mal Nationalgardisten in eine demokratisch regierte Stadt. Der Republikaner will damit nach eigenen Angaben Kriminalität bekämpfen.

Nationalgardisten patrouillieren in Washington

Trump hatte vor Wochen die Nationalgarde in die Hauptstadt Washington geschickt.

Quelle: AP

US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret zur Entsendung der Nationalgarde in die Stadt Memphis im US-Bundesstaat Tennessee unterzeichnet. Dies sei "sehr wichtig wegen der aktuellen Kriminalität", sagte der Republikaner.

Die Task Force werde eine Nachbildung derjenigen sein, die er im August in die Hauptstadt Washington entsandt hatte, sagte Trump am Montag. Beteiligt sein würden die Nationalgarde, die Bundespolizei FBI und mehrere Bundesbehörden - darunter die Drogenbekämpfungsbehörde DEA und die Einwanderungsbehörde ICE. Ein genaues Startdatum wurde nicht erwähnt.

Nationalgarde in Washington

Trump will das Land nach seinen Vorstellungen umbauen. Mit der unabhängigen Notenbank Fed liegt er wegen der Zinspolitik über Kreuz - und gleichzeitig plant er, die Nationalgarde in immer mehr Städte zu entsenden.

27.08.2025 | 2:37 min

Nationalgarde bereits in Washington und Los Angeles

Die Task Force werde auf Bitten des Gouverneurs von Tennessee, Bill Lee, entsandt, sagte Trump. Der Bürgermeister von Memphis, Paul Young, lehnt den Einsatz ab. Memphis hat einen Bürgermeister der Demokraten, der Bundesstaat Tennessee hingegen hat einen republikanischen Gouverneur.

Ich habe nicht um die Nationalgarde gebeten, und ich glaube nicht, dass das der Weg ist, um die Kriminalität zu senken.

Paul Young, Bürgermeister von Memphis

Memphis ist die dritte demokratisch regierte Stadt, in die der Präsident Nationalgardisten entsendet - nach Los Angeles (Kalifornien) und Washington D.C.. Trump sagte, die Truppenentsendung und Abschieberazzien in Washington und Los Angeles hätten die Städte vor Einwandererkriminalität bewahrt.

Demonstrant Polizisten LA mit USA Flagge im Hintergrund

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11.06.2025 | 2:32 min

Weißes Haus widerspricht Polizeistatistik

Kurz vor Trumps Ankündigung behauptete das Weiße Haus in sozialen Medien, die Kriminalität in Memphis liege über dem Landesdurchschnitt und sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dabei meldete die Polizei, dass in den ersten acht Monaten 2025 alle wesentlichen Delikte rückläufig gewesen seien. Die Gesamtkriminalität habe ein 25-Jahres-Tief erreicht, die Mordrate den niedrigsten Stand seit sechs Jahren.

Trotzdem kämpft Memphis seit Jahren mit Waffengewalt. 2023 wurde mit über 390 Tötungsdelikten ein Rekord verzeichnet.

Nächster Einsatz womöglich in Chicago

Trump drohte erneut damit, die Nationalgarde auch in Chicago einzusetzen. Chicago und der Bundesstaat Illinois lehnen die Pläne ab. Trump sagte dazu:

Wir hoffen, dass wir die Unterstützung des Gouverneurs bekommen, oder wir greifen ohne ein.

Donald Trump, US-Präsident

Auch New Orleans, Baltimore und St. Louis nannte Trump als mögliche Einsatzorte. "Wir wollen diese Orte retten", sagte er, ohne Details zu nennen.

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Trumps Ziel ist es, "die demokratisch regierten Staaten auf Linie zu zwingen", sagt Politologin Clüver Ashbrook. Was sein Kurs für die USA bedeuten könnte, analysiert ZDFheute live.

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Einsatz der Nationalgarde meist Sache der Staaten

Trump hatte die Hauptstadt Washington als "Rattenloch" bezeichnet und vor Wochen die Nationalgarde auf ihre Straßen geschickt. In Kalifornien wiederum waren im Juni Menschen gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen Migranten auf die Straße gegangen - das wollte Trumps Regierung unterbinden und schickte Nationalgardisten gegen den Willen der dortigen Regierung.

In den USA haben im Normalfall die Bundesstaaten die Kontrolle über die Nationalgarde. Kommt es zum Krieg oder zu nationalen Notfällen, kann der US-Präsident das Kommando übernehmen. Die Nationalgarde ist eine militärische Reserveeinheit und Teil der US-Streitkräfte.

Quelle: dpa, AFP, AP

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