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US-Kurs gegen Obdachlosigkeit:Trump: Obdachlose vor Weißem Haus "entfernen"
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Trump will Obdachlose vor dem Weißen Haus "sofort entfernen lassen". Er sieht Obdachlosigkeit als Sicherheitsproblem. Ein neuer Erlass soll nun Zwangseinweisungen erleichtern.
Der US-Präsident fährt einen harten Kurs gegenüber Obdachlosen.
Quelle: action press | Samuel Corum/Sipa USA
US-Präsident Donald Trump will gegen wohnungslose Menschen vorgehen, die sich in der Nähe seines Amtssitzes in Washington aufhalten. Der Republikaner sagte auf die Frage eines Reporters zu Obdachlosen im Park vor dem Weißen Haus:
Ich finde das schrecklich und wir werden sie sofort entfernen lassen.
Donald Trump, US-Präsident
Trump nutzte die Gelegenheit erneut für Kritik an der Bürgermeisterin der US-Hauptstadt, Muriel Bowser. Sie müsse Washington "ordentlich verwalten", sagte er. Er habe das Recht, die Kontrolle zu übernehmen.
Trump fährt harten Kurs gegen Obdachlose
Der Präsident fährt einen harten Kurs gegenüber Obdachlosen. Am Vortag hatte er eine Anordnung unterzeichnet, die es erleichtern soll, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen zwangsweise in Einrichtungen einzuweisen. Bundesmittel sollen bevorzugt an Städte fließen, die entschieden gegen wildes Campen, offenen Drogenkonsum und andere Formen von Straßenobdachlosigkeit vorgehen.
Rückendeckung erhält Trump durch ein Urteil des Obersten Gerichts der USA, das strengere Maßnahmen gegen Obdachlose auf öffentlichen Flächen erlaubt. In Trumps Erlass wird Obdachlosigkeit dabei vor allem als Problem der öffentlichen Sicherheit und nicht als soziale Herausforderung beschrieben.
Zahl der Obdachlosen in den USA gestiegen
Im Vergleich zu anderen Industrienationen verfügen die USA über ein weniger ausgeprägtes soziales Sicherheitsnetz. Die gesellschaftliche Kluft in der größten Volkswirtschaft der Welt ist groß. Die Zahl der obdachlosen Menschen im Land ist zuletzt deutlich gestiegen. Nicht nur auf den Straßen Washingtons, sondern auch in anderen US-Großstädten sieht man viele Menschen mit körperlichen oder psychischen Erkrankungen.
Laut einem Bericht des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD) von Dezember 2024 liegen die Hauptursachen für den Anstieg unter anderem im Mangel an bezahlbarem Wohnraum, in den Folgen der Corona-Pandemie und Naturkatastrophen sowie in den Belastungen durch die Aufnahme von Migranten in einigen Regionen des Landes.
Verschärft wird das Problem durch den Einfluss synthetischer Drogen wie Fentanyl, das sich in den vergangenen Jahren im Land stark verbreitet hat. Während alle Bevölkerungsgruppen betroffen sind, trifft es wohnungslose Menschen besonders hart. Der Konsum führt häufig zu schweren gesundheitlichen Schäden und tödlichen Überdosierungen.
Quelle: dpa
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