Innenpolitischer Rivale Erdogans:Imamoglu-Haft: Neue Proteste in Istanbul
In Istanbul hat es wieder Proteste gegen die Inhaftierung von Bürgermeister Imamoglu gegeben. Die Oppositionspartei spricht von fast 15 Millionen Unterschriften für Neuwahlen.
Die Demonstranten vor der Istanbuler Universität forderten, dass Imamoglus Abschluss wieder anerkannt wird.
Quelle: epaIn Istanbul sind am Mittwochabend Zehntausende Menschen zur Unterstützung des im März verhafteten Bürgermeisters Ekrem Imamoglu auf die Straße gegangen. Die Demonstration fand vor der Istanbuler Universität statt, die Imamoglu kurz vor seiner Festnahme dessen Abschluss aberkannt hatte.
Im April wurden Journalisten, die Rechtsverstöße des Staates aufgedeckt hatten, festgenommen. Zugleich nehmen die Proteste wegen der Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters zunächst ab.
11.04.2025 | 2:03 minAuf der Demonstration sprach Özgur Özel, der Chef von Imamoglus Partei CHP.
Unser Kampf ist der Kampf für die Demokratie, für die Freiheit.
Özgur Özel, Parteichef der CHP
Mit Blick auf Imamoglu und den Ort der Demonstrationsort fügte er an: "Wir sind hierher gekommen, um sein Diplom zurückzuholen."
Özgür Özel auf X
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Petition für Neuwahlen mit 14,8 Millionen Unterschriften
Zudem gab Özel bekannt, dass eine Petition für die Freilassung Imamoglus und die sofortige Ausrufung von Neuwahlen mittlerweile von 14,8 Millionen Menschen unterzeichnet worden sei. Imamoglu gilt als größter innenpolitischer Rivale des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan.
Nach der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters gab es die größten Massenprotesten seit Jahren. Auch viele Studierende demonstrierten – einige von ihnen stehen nun vor Gericht.
18.04.2025 | 1:32 minNachdem an den Demonstrationen für ihn in den vergangenen Wochen nach und nach weniger Menschen teilgenommen hatten, hatte die CHP für Mittwoch versucht, wieder deutlich mehr Menschen zu mobilisieren.
Festnahme löste größte Proteste seit 2013 aus
Imamoglu war am 19. März festgenommen worden, später ordnete ein Gericht Untersuchungshaft wegen Korruptionsvorwürfen an. Der 53-Jährige weist diese zurück. Die Festnahme löste die größten Demonstrationen gegen die Regierung von Erdogan seit den sogenannten Gezi-Protesten im Jahr 2013 aus.
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