US-Demokraten:Mutmaßlicher Trump-Brief an Epstein veröffentlicht
Hat Donald Trump 2003 einen Geburtstagsgruß an den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein geschrieben? Die US-Demokraten zeigen nun ein mutmaßliches Beweisstück.
Kopie des mutmaßlichen Geburtstagschreibens von Trump an Epstein.
Quelle: picture alliance/dpa/@OversightDems/XDie US-Demokraten haben eine Kopie eines angeblichen Geburtstagsgrußes vom US-Präsidenten an den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht, von dem Donald Trump bestreitet, Urheber zu sein.
In einem X-Post der Demokraten aus dem für Aufsichtsfragen zuständigen Ausschusses des Repräsentantenhauses sind die Umrisse eines Frauenkörpers zu sehen, in dem ein angeblicher Dialog zwischen Trump und Epstein abgebildet ist.
Darunter ist Trumps Unterschrift zu sehen, wobei unklar ist, ob diese echt ist. Auch die US-Zeitung "Wall Street Journal" veröffentlichte die Kopie.
X-Post der US-Demokraten
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Mehrere Opfer des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein fordern von der US-Regierung die Freigabe aller Gerichtsakten. Präsident Trump sieht sich selbst als Opfer einer Kampagne.
05.09.2025 | 2:05 minTrump weist angeblichen Epstein-Brief zurück
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt reagierte wenig später auf X und wies die Berichterstattung der Zeitung als "falsch" zurück.
"Wie ich immer gesagt habe, ist es ganz klar, dass Präsident Trump dieses Bild nicht gezeichnet und auch nicht unterschrieben hat", betonte sie und kündigte weitere Schritte vor Gericht an.
Für den republikanischen Präsidenten kommt nun mit einem Schlag ein für ihn unliebsames Thema wieder zurück. Seit Wochen hatte er versucht, die Epstein-Affäre ruhen zu lassen und er hatte Forderungen, alle Unterlagen in dem Fall offenzulegen, abgewehrt - obwohl er das im Wahlkampf noch versprochen hatte.
Im Epstein-Fall sind nun 33.000 Seiten Akten veröffentlicht worden. Trump stand unter Druck: Er hatte eine Offenlegung der Akten im Wahlkampf versprochen, im Amt aber abgelehnt.
03.09.2025 | 0:31 minTrump weist Echtheit des Briefs entschieden zurück
Das "Wall Street Journal" hatte Mitte Juli exklusiv über das Schreiben, das Teil eines Albums mit vielen Geburtstagswünschen gewesen sein soll, berichtet. Das Album soll zu Epsteins Geburtstag im Jahr 2003 angefertigt worden sein.
Die Zeitung hatte sich auf Einblick in Dokumente berufen. Das Album wurde damals nicht veröffentlicht, ebenso nicht der Originalbrief. Am Montag (Ortszeit) veröffentlichte die Zeitung nun ein Foto des angeblichen Trump-Briefs.
Bei den "Epstein Files" geht es um tausende Seiten interner Dokumente, die potenziell Einblicke in ein weitverzweigtes Netzwerk aus Macht, Geld und sexuellem Missbrauch geben und mögliche Verbindungen zu prominenten Persönlichkeiten offenlegen könnten. Manche vermuten eine sogenannte "Kundenliste" Epsteins. Schätzungen zufolge umfasst das Material rund 100.000 Seiten, die sich im Besitz der US-Regierung befinden.
Trump hatte sich bereits damals gegen die Darstellung der Zeitung gewehrt. Er überzog das Blatt und Medienmogul Rupert Murdoch, zu dessen Portfolio die Zeitung zählt, mit einer Klage und fordert Milliarden.
Die Zeitung hatte in ihrem Artikel Trump mit den Worten: "Das ist gefälscht. Es ist ein Falschbericht des "Wall Street Journals"". Und weiter wurde der US-Präsident zitiert: "Ich zeichne keine Bilder von Frauen". Und: "Es ist nicht meine Sprache. Es sind nicht meine Worte."
Die Geheimhaltung der Epstein-Akten - für viele ein Geständnis. Trump kontert mit Lügen. Er habe weiter die Macht über die Veröffentlichung, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
25.07.2025 | 3:20 minDemokrat Garcia: Weitere Dokumente erhalten
Robert Garcia, Mitglied der Demokraten in dem Ausschuss, schrieb auf X, dass die Demokraten in dem Gremium gerade das Epstein-Geburtstagsbuch und weitere Dokumente aus dem Nachlass von Epstein erhalten hätten.
Finanzier Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.
Präsident Trumps Anhänger sind zunehmend enttäuscht von seiner Politik. Er löse seine Versprechen nicht schnell genug ein. Und nun werden auch noch die Epstein-Akten zurückgehalten.
30.07.2025 | 6:35 minMehr zum Fall Epstein
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Katharina Schuster, Washington D.C.