Die US-Regierung fordert von Harvard eine "verantwortungsvolle Führung".
Quelle: ddp
Im Streit mit amerikanischen Hochschulen will die US-Regierung unter Präsident
Donald Trump der Elite-Universität Harvard keine neuen Fördermittel mehr gewähren. Bildungsministerin Linda McMahon informierte Harvard-Präsident Alan Garber darüber in einem Schreiben, das sie auch auf der Plattform
X veröffentlichte.
Die Hochschule solle keine weiteren Bundeszuschüsse erhalten, solange sie keine "verantwortungsvolle Führung" nachweise, hatte zuvor ein hochrangiger Vertreter ihres Ministeriums erklärt. Betroffen seien zunächst Forschungsgelder.
X-Post von Linda McMahon
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Harvard verklagt Trump-Regierung
Harvard verweigert sich jedoch - anders als andere Hochschulen - weitreichenden Forderungen aus Washington, etwa zu Zulassungsverfahren, Verhaltensregeln und Personalentscheidungen.
Nachdem die Universität entsprechende Auflagen abgelehnt hatte, fror die Regierung bereits erhebliche Mittel ein: Insgesamt ließ Trump 2,2 Milliarden US-Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro) an mehrjährigen Bundeszuschüssen sowie rund 60 Millionen Dollar aus laufenden Verträgen mit der Universität auf Eis legen. Laut US-Medien stehen staatliche Fördermittel in einer Gesamthöhe von rund neun Milliarden US-Dollar auf dem Spiel.
X-Post der Harvard Universität
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von Susanne Seidl
Quelle: dpa, AFP, AP