Vorfall in Jena: Drohungen nach AfD-Großspende in Thüringen

Vorfall in Jena:Drohungen nach AfD-Großspende in Thüringen

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Weil seine Firma im Zusammenhang mit einer Großspende an die AfD steht, soll es Drohungen gegen Udo Böttcher geben. Die Polizei ermittelt wegen eines Schriftzugs.

AfD-Logo

999.990 Euro bekam die AfD durch einen Spender aus Thüringen. Symbolbild.

Quelle: dpa

Nach der AfD-Großspende eines inzwischen abberufenen Aufsichtsrates eines Thüringer Unternehmens ermittelt die Polizei wegen Bedrohung des Firmenchefs. An einer Mauer im Jenaer Ortsteil Drackendorf sei am Morgen ein aufgesprühter Schriftzug mit den Initialen des Firmenchefs Udo Böttcher und den Worten "Nazi" und "Töte" entdeckt worden, sagte ein Sprecher der Landespolizeiinspektion Jena auf Anfrage.

Die Polizei habe eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Bedrohung aufgenommen. Zuvor hatten die Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichtet.

Enrico Komning (AfD, l-r), Sicherheitsbeauftragter der Fraktion, Beatrix von Storch (AfD), stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Michael Kaufmann (AfD) und Stephan Brandner (AfD, vorne Mitte), Bundestagsabgeordneter, nehmen an einer Sitzung im Plenarsaal des Bundestages teil.

Im Bundestag wurde am Donnerstag über die Anträge für ein AfD-Parteiverbot debattiert.

30.01.2025 | 1:45 min

999.990 Euro für AfD durch Ex-Aufsichtsrat der Böttcher AG

Ein früherer Aufsichtsrat der Jenaer Böttcher AG, Horst Jan Winter, hat der AfD 999.990 Euro gespendet. Er habe Winter zwei Millionen Euro aus seinem Privatvermögen geschenkt, teilte Udo Böttcher daraufhin mit. Er erklärte zugleich, den an die AfD gespendeten Teil der Schenkung wegen groben Undanks widerrufen zu haben. Der Unternehmer fordert das Geld zurück. Der Spender wurde als Aufsichtsrat der Böttcher AG abberufen.

Neben dem augenscheinlich gegen Böttcher gerichteten Schriftzug war laut Polizei ein politisches Logo auf die Kirchenmauer gesprüht worden. Schriftzug und Logo sollten noch im Laufe des Sonntags entfernt werden, wie der Polizeisprecher sagte.

Unmutsbekundungen aus der Jenaer Bevölkerung

Ein Sprecher der Landespolizeidirektion ergänzte, seit Bekanntwerden der Spende habe es zahlreiche Unmutsbekundungen aus der Jenaer Bevölkerung gegeben. Wegen dieser "Gesamtgemengelage" habe die Polizei mit dem Unternehmer gesprochen, die Polizei nehme auch Firmen- und Wohngebäude in ihre Streifentätigkeit auf.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa

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