Im vergangenen Jahr haben fast 292.000 Ausländer den deutschen Pass erworben (Symbolfoto).
Quelle: Imago
Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf einen Höchststand gestiegen. 291.955 Ausländerinnen und Ausländer erwarben 2024 die deutsche Staatsbürgerschaft, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Nie zuvor seit der Einführung der Statistik im Jahr 2000 gab es demnach mehr Einbürgerungen. Die Zahl stieg im Jahresvergleich um fast die Hälfte (46 Prozent).
Zur Erklärung verwies das Bundesamt auf rechtliche Änderungen, die mit dem Gesetz zur
Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts im Juni 2024 in Kraft traten. Demnach kann die bisherige Staatsangehörigkeit behalten werden. Zudem reichen als Voraussetzung nun fünf statt bisher acht Jahre Aufenthalt in Deutschland.
Das neue Kabinett hat mehrere Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht. Der Familiennachzug soll begrenzt und die besonders schnelle Einbürgerung gestoppt werden.29.05.2025 | 2:35 min
Deutschland: Menschen aus Syrien am häufigsten eingebürgert
Gute schulische oder berufliche Leistungen können die Frist auf bis zu drei Jahre verkürzen. Etwa sieben Prozent der Einbürgerungen erfolgten 2024 nach einer verkürzten Aufenthaltsdauer durch besondere Leistungen, wie das Bundesamt mitteilte.
Am häufigsten wurden 2024 Syrerinnen und Syrer eingebürgert, wie das Bundesamt mitteilte: Mehr als jede vierte eingebürgerte Person (28 Prozent) war im Besitz der syrischen Staatsangehörigkeit.
Zahl der Einbürgerungen 2024
ZDFheute Infografik
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Zahl der Einbürgerungen von Russen steigt stark
Mit großem Abstand folgten Personen mit türkischer (acht Prozent), irakischer (fünf Prozent), russischer (vier Prozent) und afghanischer (drei Prozent) Staatsangehörigkeit. Unter den fünf am häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten stieg die Zahl der Einbürgerungen von Russinnen und Russen mit plus 551 Prozent prozentual am stärksten auf 12.980 Personen.
Seit es das neue Staatsangehörigkeitsgesetz gibt, ist das Interesse an Einbürgerungen riesig. So riesig, dass die Ausländerämter in NRW völlig überlastet sind. Wartezeiten von 14 Monaten sind normal.02.11.2024 | 3:39 min
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Deutschland zum Zeitpunkt der Einbürgerung lag im Jahr 2024 bei 11,8 Jahren, das ist etwas länger als im Vorjahr mit 10,9 Jahren. Bei syrischen Staatsangehörigen betrug der Durchschnittswert 7,4 Jahre, bei türkischen 23,1 Jahre, bei russischen 14,5 Jahre, bei irakischen 8,7 und bei afghanischen 8,9 Jahre.
Unterschiede bei der Einbürgerungsquote
Das Bundesamt berechnete zudem die Einbürgerungsquote, die zeigt, welcher Anteil der in Deutschland lebenden Menschen mit einer bestimmten Staatsangehörigkeit 2024 eingebürgert wurde. Von den fünf häufigsten Staatsangehörigkeiten unter allen Einbürgerungen war diese bei Syrerinnen und Syrern mit neun Prozent am höchsten.
Bei Menschen aus dem Irak betrug sie sechs Prozent, bei Menschen aus
Russland fünf Prozent, bei Menschen aus der
Türkei zwei Prozent. Die höchste Quote ergab sich mit 22 Prozent bei in Deutschland lebenden staatenlosen Personen.
Innenminister Dobrindts Anordnung zur Zurückweisung von Asylsuchenden an der Grenze verstößt gegen geltendes Recht. Das urteilte das Berliner Verwaltungsgericht.02.06.2025 | 1:40 min
Quelle: dpa