Kanzlerkandidat der Union:Merz: "Keine Steuersenkungen im großen Stil"
Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) plant einem Medienbericht zufolge keine großen Steuersenkungen. Stattdessen plant er mehrstufige Entlastungen für Unternehmen.
CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz plant nicht mit deutlichen Steuersenkungen, sollte die Union in Regierungsverantwortung kommen.
Quelle: dpaUnions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) sieht einem Medienbericht zufolge keine Möglichkeiten für große Steuerentlastungen. Angesichts begrenzter finanzieller Spielräume kündige seine Partei "keine Steuersenkungen im großen Stil an". Das sagte Merz der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe) auf die Frage, wie breit angelegte Steuersenkungen zu finanzieren seien.
Stattdessen plane er kleinere, mehrstufige Entlastungen für Unternehmen. "Wir werden konkrete Vorschläge für eine Unternehmenssteuerreform machen, die in mehreren Schritten kommen könnte", so Merz.
Merz: Planungssicherheit wichtiger als Steuersenkung
Wichtig sei für die Unternehmen vor allem die Planungssicherheit, sagte der Kanzlerkandidat.
Wir wollen eine Agenda für die Fleißigen, das heißt diejenigen entlasten, die jeden Morgen aufstehen und ihren Job machen.
Friedrich Merz in der Süddeutschen Zeitung
CDU-Chef Merz hatte am 17. September seine Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl 2025 erklärt.
Im Gespräch mit der "SZ" hob er nun die Erfahrung hervor, die er - im Gegensatz zu Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) - in der Wirtschaft gemacht habe. "Ich habe mein Leben anders gestaltet als Herr Scholz", sagte Merz. "Ich habe mich nicht nach einer kurzen Zeit im Beruf entschieden, auf Dauer und allein Berufspolitiker zu sein."
So kommentiert Friedrich Merz im ZDF-Interview die Entscheidung von CDU und CSU, ihn zum Kanzlerkandidaten der Union zu machen.
17.09.2024 | 0:52 minMerz wirbt mit seiner Lebenserfahrung bei Blackrock und anderen Firmen
Er habe vor seinem "langen politischen Leben" auch ein "langes berufliches Leben" gehabt, sagte der CDU-Politiker weiter. "Ich habe nie 'Lobby'-Arbeit gemacht. Ich habe für zwei große amerikanische Firmen in Deutschland gearbeitet und hatte viel mit Unternehmen aus dem Mittelstand zu tun. Wer immer nur in der Politik war, dem fehlt dieser Teil der Lebenserfahrung", fügte er hinzu.
Nachdem er sich 2009 für mehrere Jahre aus der Politik zurückgezogen hatte, hatte Merz in der Wirtschaft unter anderem als Aufsichtsratschef der deutschen Abteilung der Fondsgesellschaft Blackrock ein Vermögen gemacht. Sein Jahreseinkommen gab er 2018 mit etwa einer Million Euro an. Seinen Posten bei Blackrock und weitere Beraterposten in der Wirtschaft legte Merz 2020 nieder.
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