Führerscheinentzug für Gaffer? Schwarz-Rot offen

Schwarz-Rot offen für Vorschlag:Führerscheinentzug für Gaffer?

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Rettungsgassen verstopft, Gewalt gegen Sanitäter, Feuerwehr, Polizisten: Angesichts dieser Probleme, kann sich Schwarz-Rot vorstellen, Gaffer mit Führerscheinentzug zu bestrafen.

Feuerwehr fährt durch Rettungsgasse
Oft genug blockieren Schaulustige die Arbeit von Rettungskräften und Feuerwehr.
Quelle: ZDF

Gaffer an Unfallorten behindern nicht selten den Einsatz von Rettungskräften. Die Regierungsfraktionen Union und SPD können sich deshalb vorstellen, Schaulustigen bei Verkehrsunfällen den Führerschein zu entziehen. Damit unterstützen sie jüngste Forderungen des Deutschen Feuerwehrverbandes, der kritisiert hatte, dass immer häufiger Gaffer die Rettung von Menschen behinderten.

Gaffer gefährden Leben - das ist kein Kavaliersdelikt.

Susanne Hierl, Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Wenn die bisherigen Strafen nicht ausreichend abschreckten, gehöre der "Führerscheinentzug als spürbare Konsequenz auf den Tisch", sagte die rechtspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von CDU und CSU, Susanne Hierl, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Autofahrer missbraucht Rettungsgasse
Ein Fahrer wollte offenbar einem Stau entgehen und fährt durch die Rettungsgasse an den stehenden Autos vorbei. Er bepöbelt den Abschleppdienst und flüchtet dann in die andere Richtung.26.05.2025 | 1:55 min
Der SPD-Fraktionsjustiziar und Parlamentsgeschäftsführer Johannes Fechner betonte: "Ich halte es für sinnvoll, im Rahmen des geplanten Gesetzes zum Schutz von Polizei und Rettungskräften zu prüfen, ob die Möglichkeit des Führerscheinentzugs bei Behinderung von Rettungskräften noch weiter ausgeweitet werden kann."

Damit können wir zur Verbesserung der Arbeit der Rettungskräfte beitragen.

Johannes Fechner, SPD-Parlamentsgeschäftsführer

Einen Entzug des Führerscheins hatte der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ins Spiel gebracht. Früher hätten sich Feuerwehrleute bei Unfällen darauf konzentrieren können, Menschen aus Wracks zu befreien. Heute müssten sie zusätzlich Gaffer auf Abstand halten. An dem Verhalten hätten auch Gesetzesreformen nichts geändert.
"Gaffer bleiben ein Dauerärgernis bei Einsätzen. Da muss sich etwas ändern", so Banse. Da bisherige Sanktionen offenbar nicht abschreckten, forderte er Nachbesserungen von der Politik.

Gaffer sollten bestraft werden wie Autofahrer, die während der Fahrt das Handy nutzen – bis zur zeitnahen Abnahme des Führerscheins. Das schreckt mehr ab als abstrakte Geldstrafen.

Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes

Junger mit mit Untercut in Feuerwehruniform steht vor einem Einsatzfahrzeug und lächelt in Richtung Kamera.
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Quelle: KNA, dpa

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