Job-Scamming: Betrug in Karrierenetzwerken erkennen

Vorsicht vor Job-Scamming:So erkennen Sie Betrug in Karrierenetzwerken

von Luisa Herbring
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Auf Portalen wie Linkedin und Xing kursieren Fake-Stellenangebote, mit denen Betrüger es auf Daten und Geld abgesehen haben. Welche Maschen es gibt und wie man sich schützen kann.

Junge Frau sitzt vor ihrem Laptop und füllt den Lebenslauf für ihr Profil auf einem Karriere-Portal aus.

Auch auf Karrierenetzwerken ist man vor Betrugsversuchen nicht sicher. Mit Fake-Stellenangeboten wollen Betrüger persönliche Daten der Bewerber abgreifen.

Quelle: imago/Cavan Images

Wer in den Job startet oder Karriere machen möchte, kommt an Business-Portalen wie Linkedin und Xing kaum vorbei. Die Netzwerke gelten als seriös - aber auch dort lauern Gefahren.

Viele Verbraucher nehmen Netzwerke wie Linkedin, Xing und Co. im Gegensatz zu beispielsweise Facebook oder Instagram, nicht als soziale Medien wahr, sondern schreiben diesen Plattformen eine besondere Seriosität zu.

Karolina Wojtal, Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ)

Daher geben Nutzer hier bereitwilliger persönliche Daten preis. Wer die Betrugsmaschen kennt, kann sich besser schützen.

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Betrugsmasche 1: Verlockende Stellenangebote

Falsche Stellenangebote sind ein gängiger Trick, mit denen Kriminelle versuchen, an das Geld von Arbeitssuchenden zu kommen. Der angebotene Job klingt zunächst verlockend gut: attraktive Konditionen - zum Beispiel keine festen Arbeitszeiten oder kein vorgegebener Arbeitsort - oder die Möglichkeit, schnell Geld zu verdienen. Getarnt ist der Betrug oft als Teilnahme an einem Marktforschungsprojekt, etwa als "Mystery Shopper" (Testkäufer) oder Produkttester.

Wer darauf hereinfällt, wird dazu aufgefordert, im eigenen Namen verschiedene Bankkonten zu eröffnen. Darüber soll Geld empfangen und überwiesen werden. In Wahrheit dienen diese Geldtransfers aber der Geldwäsche. Betroffene können sich als Kontoinhaber*innen selbst damit strafbar machen, erklärt das Bundeskriminalamt (BKA). Außerdem könnten persönliche Daten im Internet landen und für Straftaten im In- und Ausland missbraucht werden.

Es gibt immer wieder vereinzelt Versuche über gefälschte Stellenanzeigen an Nutzerdaten zu gelangen. Aber wir nehmen dieses Thema bei Xing sehr ernst und versuchen unsere Nutzer bestmöglich zu schützen.

Christoph Stanek, Pressesprecher der Xing-Muttergesellschaft New Work SE

Die Software erkenne automatisiert den Großteil von betrügerischen Accounts, so Christoph Stanek, Pressesprecher der Xing-Muttergesellschaft New Work, weiter. Linkedin gibt an, 99,4 Prozent der als Spam oder Scam erfassten Inhalte und 99,6 Prozent der Fake-Accounts zu erkennen und zu entfernen, noch bevor diese von den Mitgliedern gemeldet würden.

Betrugsmasche 2: Angebliche technische Probleme

Scheinbar gibt es technische Probleme mit dem Nutzerkonto - auch das ist eine beliebte Betrugsmasche. Dahinter verbirgt sich das sogenannte Phishing: In täuschend echt aussehenden Nachrichten, die vermeintlich vom technischen Support des Karriereportals stammen, fordern Kriminelle dazu auf, einen Link anzuklicken, einen Download zu starten, einen Anruf zu tätigen, sich einzuloggen oder über andere Wege persönliche Daten preiszugeben.

Wer unsicher ist, ob es nicht doch technische Probleme gibt, sollte den Kundenservice über bekannte Wege kontaktieren. Kontaktdaten gibt es auf den Internetseiten der Portale.

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Betrugsmasche 3: Vorschussbetrug

Wer zunächst eine geringe Summe von mehreren hundert bis tausend Euro aufbringt, soll am Ende mehr Geld erhalten. Auch hier sollten die Alarmglocken läuten. Dahinter verbirgt sich der sogenannte Vorschussbetrug, der ebenfalls auf Jobportalen wie Linkedin und Xing im Umlauf ist.

Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) warnt vor Betrüger*innen, die versuchen, Betroffene mit einem erfundenen Vorwand zu einer Anzahlung zu überreden. Sie sprechen etwa von angeblichen Erbschaften, Geldanlagen, wohltätigen Zwecken oder günstigen Krediten.

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Was Sie im Betrugsfall tun können

Wer auf eine Betrugsmasche hereingefallen ist, sollte laut EVZ den Kontakt abbrechen, Beweise wie Screenshots oder E-Mail-Verläufe sichern und bei der Polizei Anzeige erstatten. Verdächtige Profile sollten den Netzwerken gemeldet werden.

Wie Sie sich vor Betrug schützen können






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