Bundesliga: Bochum siegt in München - Werder bei Bayer

Böse Überraschung für den FC Bayern, die Folgen fallen aber milde aus. Der VfL Bochum landet in München einen Coup und siegt mit 3:2. Eine Steilvorlage, die Bayer Leverkusen nicht nutzt: Der Deutsche Meister verliert sein Heimspiel gegen Werder Bremen mit 0:2.

Der Plan von Bayern-Trainer Vincent Kompany, drei Tage nach dem 3:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Bayer Leverkusen bis auf Leon Goretzka alle anderen zehn Akteure zu schonen, wurde durch den Platzverweis von Mittelfeldspieler João Palhinha (43.) durchkreuzt. Der Portugiese hatte Georgios Masouras aufs Schienbein getreten.

Zuvor schien Raphaël Guerreiro mit seinen Toren in der 14. und 28. Minute die Bayern klar auf die Siegerstraße gebracht zu haben. VfL-Abwehrspieler Javko Medic erzielte den Anschluss (31.).

Nachdem Guerreiro bei einer Großchance seinen dritten Treffer verpasst hatte (58.), reagierte der Bayern-Coach mit einem Vierfach-Wechsel. Harry Kane, Jamal Musiala, Michael Olise und Konrad Laimer wurden nun doch gebraucht.

Doch Bochum schafft die Überraschung und drehte das Spiel: Ibrahima Sissoko köpfte das 2:2 (51.), Matu Bero wurde danach mit seinem Linksschuss zum Bochumer Matchwinner (71.).

Vor Bochums Siegtor forderten die Bayern vehement Foulelfmeter, als Kane im Strafraum zu Boden ging. Der Schiedsrichter pfiff nicht, Bochum konterte erfolgreich. VfL-Torwart Timo Horn rettete dann noch gegen Jamal Musiala.

Unglücklich agierte bei den Bayern Serge Gnabry, der in der 21. Minute einen Elfmeter an den Pfosten knallte. Als er später das vermeintliche 3:1 erzielte, stand Gnabry beim Zuspiel knapp im Abseits (38.).

Youngster Jonas Urbig, der den verletzten Kapitän Manuel Neuer vorerst im Münchner Tor vertritt, hatte keine Schuld an der ersten Heimniederlage des FC Bayern seit dem 0:2 gegen Borussia Dortmund vor fast einem Jahr. Der 21-Jährige hielt ordentlich und verhinderte gegen Bero sogar das 2:4.

Bayer Leverkusen legte einen klassischen Fehlstart hin. Mario Hermoso leistete sich einen folgenschweren Fehlpass, den Werders Romano Schmid eiskalt zum 1:0 nutzte (7.).

Kaum Tempo, wenig Spielfluss - und jede Menge Ungenauigkeiten: So sah der Auftritt einer völlig verunsicherten Werkself im ersten Durchgang aus, immer wieder ging ein ungläubiges Raunen durch die Arena.

Patrik Schick, der anders als in München wieder ran durfte, fiel einzig mit einem Frustfoul auf. Seine Nebenleute machten die durchaus bemühten Bremer mit ihren Fehlern stark.

Es dauerte, bis Leverkusen in Gestalt von Emiliano Buendía erstmals für Gefahr sorgte (26.), Aleix Garcia traf dazu kurz vor der Pause per Freistoß die Latte. Bayer hatte aber auch Glück, dass Werder-Kapitän Milos Veljkovic bei seinem vermeintlichen Treffer knapp im Abseits stand (30.).

Alonso brachte zur Pause unter anderem Florian Wirtz, der gleich im Blickpunkt stand. Der 21-Jährige wurde von Mitchell Weiser böse am rechten Knöchel getroffen und ging mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder runter. Weiser sah für das Einsteigen nur Gelb.

Mit großer Wut im Bauch drückte Bayer in der Schlussphase auf den Ausgleich. Exequiel Palacios (72./74.) scheiterte zwei Mal am starken Werder-Torhüter Michael Zetterer, ehe Justin Njinmah (90.+4) für die Entscheidung sorgte.