Rücktritt des Kapitäns:Nagelsmanns Baustellen nach Gündogan-Abschied
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Eigentlich wollte Nagelsmann seinen Kader erstmal nur in Nuancen ändern, doch Gündogans Rücktritt forciert nun den Umbruch im DFB-Team. Nicht nur ein neuer Kapitän wird gesucht.
Bundestrainer Nagelsmann hätte gerne noch länger mit seinem Kapitän Gündogan weitergearbeitet.
Quelle: imago
Auf Julian Nagelsmann wartet nach dem Sommerurlaub mehr Arbeit als gedacht. Der Rücktritt von Ilkay Gündogan wirbelt die Planungen des Bundestrainers Richtung WM 2026 gehörig durcheinander - nur zu gerne hätte Nagelsmann um seinen Kapitän ein titelreifes Team geformt. Unabhängig von der ausstehenden Entscheidung Manuel Neuers, der seine Karriere angeblich fortsetzen will, fällt der Umbruch nach dem Heim-Turnier größer als geplant aus.
"Ilkay war ein herausragender Kapitän, mit dem ich gerne noch weitergearbeitet hätte", sagte Nagelsmann. Neben der Findung eines neuen Spielführers muss der Bundestrainer nach Gündogans Rücktritt, dem Karriereende von Toni Kroos und dem DFB-"Servus" von Thomas Müller eine neue Hierarchie bilden, zumal langjährige Führungsspieler wie Mats Hummels und Leon Goretzka derzeit keine Rolle mehr spielen.
Nagelsmann wollte nur "Nuancen" ändern
Dabei wollte der Bundestrainer nach der unglücklichen EM-Viertelfinal-Niederlage gegen Spanien (1:2 n.V.) mit Blick auf die WM in zwei Jahren an seinem eingeschlagenen Weg festhalten und nur "Nuancen verändern, wenn alle weiter performen". Es habe keinen Sinn, "den ganzen Kader durchzuwürfeln".
Jetzt muss Nagelsmann vor dem Start in die Nations League aber erst einmal einen neuen Kapitän aus dem Ärmel schütteln. Mit Blick auf den Kader kommen eigentlich nur Abwehrchef Antonio Rüdiger oder Joshua Kimmich infrage - oder doch nochmal der alte Spielführer Neuer.
Macht Neuer weiter?
Bis zur Kadernominierung am 29. August für die Begegnungen im September gegen Ungarn und in den Niederlanden wird vom Torhüter eine Entscheidung über seine DFB-Zukunft erwartet. Das machte zuletzt noch einmal Sportdirektor Rudi Völler deutlich. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung vom Dienstag wird Neuer weitermachen, aber beim Lehrgang im September erst einmal pausieren.
Der "ewige" Kronprinz Marc-Andre ter Stegen stünde als Neuers Nachfolger im DFB-Tor bereit. Wesentlich schwieriger dürfte die Aufgabe werden, die geballte Erfahrung und Qualität von Kroos und Gündogan in der Zentrale zu ersetzen. Immerhin sind Aleksandar Pavlovic (20) und Angelo Stiller (23) hungrige Spieler.
Nagelsmann muss DFB-Team verjüngen
Nagelsmann muss das mit einem Schnitt von 28,6 Jahren älteste Team der EM ohnehin sukzessive verjüngen, wenn er sein Versprechen vom fünften WM-Stern einlösen will. In diesem Zusammenhang könnten auch Brajan Gruda (20), Rocco Reitz (22), Maximilian Beier (21) und Malick Thiaw (23) in den Vordergrund rücken. "Auf Sicht", meinte Nagelsmann, "wird es uns sicher gelingen, Lösungen zu finden, damit das Spiel ähnlich nach vorne getragen wird" wie mit Kroos.
In der Offensive setzt Nagelsmann auf die Hochbegabten Jamal Musiala (21) und Florian Wirtz (21). Doch diese müssen weiterhin geführt werden. Sie brauchen Hilfe in Situationen, in denen es nicht so läuft. Spannend bleibt daher die Frage, ob sich erfahrene Spieler wie Niklas Süle oder Serge Gnabry wieder zurückkämpfen und ob Nagelsmann künftig Pascal Groß mehr Vertrauen schenkt.
Der unter Nagelsmann gelungene Neustart und die formulierten Ziele sollen schließlich fortgeführt werden. Erst in der Nations League ("Auch ein Titel, den man gewinnen kann"), dann bei der WM ("Der goldene Pokal ist auch ganz hübsch in der Sammlung"). Zudem soll die zurückgekehrte Liebe der Fans weiter gepflegt werden. Durch die Auftritte beim Heim-Turnier sei es gelungen, zwischen den Fans und der Mannschaft "die Verbindung wieder herzustellen" und "Identifikation zu stiften", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Das soll so bleiben - auch ohne Kroos, Gündogan und Müller.
Quelle: dpa
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Quelle: SID
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