UEFA Frauen-EM 2025: Nächstes England-Comeback - Drama um Italien

Fußball-EM 2025:Nächstes England-Comeback - Drama um Italien

von Simon Mertens
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Englands Michelle Agyemang und Ella Toone jubeln nach ihrem Treffer zum 1:1.

Die Lionesses stehen im Finale. Die Titelverteidigerinnen drehten auch im Halbfinale spät die Partie und gewannen 2:1 nach Verlängerung. Den Italienerinnen fehlten nur Sekunden.

Nach einem weiteren Fußball-Krimi hat Titelverteidiger England erneut das EM-Finale erreicht. Die Lionesses siegten in einem packenden K.-o.-Duell 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung gegen Überraschungs-Halbfinalist Italien. 

Bonansea bringt Italien in Führung

Beide Teams begannen verhalten, wohl wissend um die Bedeutung der Partie. Die etwas aktiveren Engländerinnen hatten zwar die besseren Chancen, aber Italien machte das Tor. Nach einem Doppelpass auf der rechten Seite flankte Sofia Cantore nach innen, wo Barbara Bonansea den Ball aus fünf Metern trocken unters Tordach knallte. 
Sarina Wiegman reagierte zur Pause und nahm den etwas schlapp wirkenden Chelsea-Star Lauren James vom Feld. Beth Mead kam – und mit ihr neuer Schwung. Die Engländerinnen, angetrieben von Bayerns Georgia Stanway, drückten vehement auf den Ausgleich, Ella Toone vergab zwei Halbchancen. Auch bei weiteren Möglichkeiten fehlte die Präzision. Für die schnell umschaltenden Italienerinnen gab Cantore einen wuchtigen Schuss ab, Torhüterin Hannah Hampton zog rechtzeitig die Fäuste hoch.

Agyemang trifft wieder spät zum Ausgleich

Bitter für Italien: In der 64. Minute musste Viertelfinal-Heldin Cristiana Girelli vom Feld, die sich bei ihrer Auswechslung an den hinteren linken Oberschenkel fasste. In der 86. Minute verpasste die eingewechselte Emma Severini aus drei Metern das 2:0, weil sie Hampton den Ball direkt in die Arme schoss.
Das rächte sich, denn quasi mit der letzten Aktion nutzte Michelle Agyemang eine kleine Unsicherheit von Torhüterin Laura Giuliani, die von Mead entscheidend irritiert wurde, zum 1:1. Das Stadion bebte förmlich. Erst recht, als Chloe Kelly nach einem Foul an Mead zum Elfmeterpunkt schritt – und Giuliani im Nachsetzen überwand. 

Die Aufstellungen: 

England: Hampton - Bronze, Williamson (85. Agyemang), Carter, Greenwood - Walsh (106. Clinton), Toone, Stanway (77. Kelly), James (46. Mead), Hemp - Russo (85. Beever-Jones) 
Trainerin: Sarina Wiegman 
Italien: Giuliani - Lenzini (89. Piga), Salvai, Linari - Oliviero, Boattin, Giugliano (89. Greggi), Cantore (72. Cambiaghi), Caruso, Bonansea (73. Severini) - Girelli (64. Piemonte) 
Trainer: Andrea Soncin 
Schiedsrichterin: Ivana Martincic (Kroatien) 

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