Frankreich in Nations League: Keine Lust auf Spiel um Platz 3
In Nations League gegen DFB-Elf:Frankreich: Keine Lust aufs Spiel um Platz 3
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So richtig Lust hat Frankreich nicht auf das Spiel um Platz drei in der Nations League. Eine Niederlage gegen Deutschland will sich die Equipe Tricolore trotzdem nicht erlauben.
Das 4:5 im Halbfinale gegen Spanien muss Didier Deschamps erstmal verdauen. Jetzt wartet Deutschland im Spiel um Platz drei.
Quelle: FRANCK FIFE
Fünf Gegentreffer. Fünf! Verständlich, dass Didier Deschamps erst mal überhaupt keine Lust hatte, über das nächste Spiel zu reden, das ja noch dazu ein Finale der Verlierer ist. Nun, ein paar Sätze zum Duell mit Deutschland am Sonntag in Stuttgart (15 Uhr/RTL und DAZN) rang sich der Nationaltrainer der Franzosen nach ihrem atemberaubenden 4:5 (0:2) gegen Spanien dann doch ab, davon hängen blieb vor allem einer:
Es ist nicht das wichtigste Spiel für uns.
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Frankreich-Trainer Didier Deschamps
Was Deschamps in der ersten und nur allzu nachvollziehbaren Enttäuschung über fünf Gegentore da sagte, ist allerdings mit größtmöglicher Vorsicht zu genießen. Denn eine Niederlage gegen Deutschland, zudem seine dritte nacheinander, die mag er sich dann doch nicht erlauben.
Daher beeilte sich Deschamps auch, der Grande Nation zu versichern, dass dieses ach so unwichtige Spiel dann doch eine gewisse Bedeutung habe: "Wir werden trotzdem versuchen, es zu gewinnen." Die deutsche Mannschaft sollte diese Einlassung als Drohung wahrnehmen.
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Frankreich chancenreich, Spanien effizient
Die fünf Gegentore und damit die meisten für Frankreich seit einem 0:5 gegen England vor mehr als 56 Jahren sind nur die eine Geschichte dieses Spiels gegen Spanien, das auch von schlampiger Abwehrarbeit beider Mannschaften lebte. Die andere: Was das Offensiv-Quartett Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé, Désiré Doué und Michael Olise aufführte, müsste die Auswahl des DFB in Angst und Schrecken versetzen.
Tatsächlich waren die Franzosen mit Ausnahme der erzielten Treffer in nahezu allen Belangen besser als ihr Gegner: 57 Mal griffen sie an und kamen dabei zu 26 Torchancen. Spanien? 31 Angriffe und 15 Torchancen. Bittere Erkenntnis daher für Deschamps: "Wir hatten mehr Chancen als unsere Gegner, sie waren allerdings effizienter." Was Frankreich an Chancen vergab, war schier unfassbar, ebenso die vielen famosen Paraden des spanischen Torhüters Unai Simón.
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Er habe "gemischte Gefühle", bekannte Deschamps. Denn fünf Gegentoren zum Trotz: "Wir können viel Gutes aus diesem Spiel mitnehmen, wir müssen nicht alles in den Mülleimer werfen." Dazu gehörte auch, dass Frankreich selbst nach dem 1:5 durch den alles überragenden Jungspund Lamine Yamal nicht aufsteckte, weshalb Deschamps durchaus berechtigt behaupten durfte, es hätte vielleicht auch noch anders ausgehen können: "Am Ende hatten wir leider nicht mehr genug Zeit."
Ernüchterung in Frankreich
Und so blieb vor allem Ernüchterung bei den Franzosen. Ernüchterung über eine unfassbare Verschwendung selbst bester Torchancen, Ernüchterung über zum Teil furchterregendes Abwehrverhalten. Doch Deschamps zeigte sich gnädig im Umgang mit den Defiziten. "Wir haben", betonte er, "eine junge Mannschaft, das war eine Lektion für einige."
Vor allem für jene, die in Abwesenheit der Stammkräfte Dayot Upamecano, William Saliba oder Jules Koundé Abwehrarbeit leisten sollten. Für das Spiel gegen Deutschland hat Deschamps Wechsel angedeutet, was er sich angesichts von edlem Personal auf der Bank auch leisten kann.
Ihm stünden, erinnerte der Trainer, derzeit "nicht alle Waffen" zur Verfügung, "aber ich bin guten Mutes, was die Zukunft angeht. Wir sind in einer guten Position." Die deutsche Mannschaft wird es vermutlich zu spüren bekommen.
Quelle: Reuters
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