IOC-Sponsoring: Nächster japanischer Großkonzern steigt aus
Bridgestones IOC-Sponsoring:Nächster japanischer Großkonzern steigt aus
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Nach Panasonic und Toyota steigt jetzt auch der japanische Reifenhersteller Bridgestone als Großsponsor beim IOC aus. Der Konzern will sich künftig auf den Motorsport fokussieren.
Hauptsitz des IOC in Lausanne
Quelle: epa
Aus Japan kommen für das Internationale Olympische Komitee (IOC) kurz nach den Sommerspielen von Paris nur noch schlechte Nachrichten. Der Reifenproduzent Bridgestone beendet als dritter japanischer Konzern binnen rund drei Wochen sein mehrere hundert Millionen Dollar schweres Engagement als IOC-Sponsor der höchsten Kategorie. Der weltweit zweitgrößte Reifenhersteller, der am Jahresende nach Ablauf seiner Verträge auch als Paralympics-Partner aussteigt, strebt künftig eine Fokussierung auf den Motorsport an.
Drei japanische Großkonzerne seit Mitte September ausgestiegen
Vor Bridgestone, das in Deutschland vor Paris mit Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo und Tischtennis-Idol Timo Boll geworben hatte, waren seit Mitte September auch schon die japanischen Schwergewichte Panasonic und Toyota aus dem TOP-Programm des IOC ausgestiegen.
Thomas Bach beendet die Spekulationen, die er selbst mit geschürt hat. Er wird keine Anstrengungen machen, sich 2025 noch einmal als IOC-Präsident wählen zu lassen.
Der Elektronikriese Panasonic kündigte seine Partnerschaft mit der Ringe-Organisation nach 37 Jahren wegen "Managementüberlegungen" zur Neuausrichtung der Mittelverwendung auf. Toyota-Boss Akio Toyoda hingegen begründete den Olympia-Exit des größten Automobilherstellers der Welt ausdrücklich mit der "zunehmenden Politisierung" der olympischen Bewegung und gewachsenen Zweifeln an der Rolle der Aktiven als Mittelpunkt der Spiele.
Der J-Exit auf der Ebene der größten IOC-Finanziers ist auffällig. Analysten führen die Ausstiege von Nippons Wirtschaftsriesen nicht zuletzt auf die negative Entwicklung des Olympia-Images in Japan durch die Korruptionsfälle rund um die Corona-Sommerspiele 2021 in der Hauptstadt Tokio zurück. Als weiteren Grund nennen Experten sinkende Einschaltquoten in den für japanischen Unternehmen wichtigen USA.
Auf seiner Session hat das IOC die Olympischen Winterspiele für 2030 und 2034 in die französischen Alpen/Nizza und an Salt Lake City/Utah vergeben. Dies jedoch nicht chartagerecht.25.07.2024 | 1:28 min
Unterstützung in Japan für Olympische Spiele geht zurück
Die Abgänge einheimischer Spitzenkonzerne von der Olympia-Bühne sind auch ein Indiz für Japans vorläufig zu erwartende Zurückhaltung bei Bewerbungen um künftige Spiele. Nach Tokio hatten die Asiaten im Vorjahr ihre Kandidatur für Olympische Winterspiele 2030 in Sapporo auch wegen mangelnder Unterstützung in der Bevölkerung zurückgezogen.
Vor 10 Jahren stieg Bridgestone beim IOC ein: Thomas Bach (r.) und Masaaki Tsuya
Quelle: AFP
Durch Bridgestones Schlussstrich unter sein bislang zehnjähriges Olympia-Sponsoring wächst zunächst das Loch in der IOC-Kasse vor Beginn des Zyklus bis zu den nächsten Sommerspielen 2028 in Los Angeles weiter an. Branchenberichten zufolge zahlte der Reifenproduzent im zurückliegenden Vier-Jahres-Zeitraum zwischen 200 und 250 Millionen Dollar. Toyota soll japanischen Medienberichten zufolge insgesamt 835 Millionen Dollar in die 2015 vereinbarte Kooperation mit dem IOC investiert haben.
Quelle: Reuters
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