SailGP: Team Germany mit Strafpunktrekord in Sydney

SailGP in Sydney:Strafpunktrekord: Team Germany nur Elfter

von Tatjana Pokorny
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Schwerer Rückschlag für Team Germany im SailGP: Beim dritten Saison-Event hagelte es in Sydney Strafen gegen die Crew um Fahrer Erik Heil. Am Ende langte es nur zum elften Platz.

Die SailGP-Boote im Naturhafen von Sydney

Strafen für Kollisionen im Training haben Team Germany beim SailGP-Event in Sydney eine gute Platzierung gekostet. Immerhin der Abschluss war versöhnlich.

09.02.2025 | 1:43 min

Diese Regatta im Sydney Harbour wird das deutsche Team so schnell nicht vergessen. Noch nie in der sechsjährigen SailGP-Geschichte ist ein Team so hart bestraft worden wie der Rennstall von Unternehmer Thomas Riedel und dem viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel an diesem Wochenende.

Zwei Kollisionen verschuldet

Die für den neuen Strafpunktrekord eines SailGP-Teams relevanten Vorfälle hatten sich bereits im Training vor Regattastart ereignet: Nach zwei vom GER-Team verschuldeten Kollisionen und der Beschädigung des eigenen Flügelsegels auf dem Weg in den Hafen hatte die SailGP-Jury drakonische Strafen gegen die Deutschen ausgesprochen.

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Es hagelte 32 Minuspunkte nur für die Sydney-Regatta, bei der deshalb trotz phasenweise starker Leistungen nicht mehr als der elfte Platz drin war. Schwer wiegen auch die zusätzlich kassierten zwölf Minuspunkte für das Saisonmeisterschaftskonto.

Heil: Strafmaß ist schwer hinzunehmen

Der zweimalige Olympia-Dritte Erik Heil erklärte: "Das Strafmaß ist hart, sehr hart. Und schwer hinzunehmen. Ich kann verstehen, dass man keine Kollisionen haben will. Auch, weil die Liga noch nicht genügend Ersatzteile hat, um sicherzustellen, dass die Show trotz Bruch weitergehen kann."

Aber dass Strafen in dem Ausmaß deine Saison beeinflussen, das ist einfach zu krass.

Erik Heil, Steuermann des GER-Teams im SailGP



Hintergrund der rigorosen Strafpolitik im SailGP ist der angestrebte Schutz der F50-Rennboote. Sie gehören der Liga und werden von ihrem Tech-Team gewartet, bei Bedarf auch über Nacht repariert. Weil es bei den rasanten Rennen oft zu brenzligen Situationen kommt, sollen hohe Strafen die Fahrer vor zu gewagten Manövern abhalten.

Risikomanagement "nicht optimal"

Die Abschreckungspolitik gelingt im Wettstreit auf Weltniveau nicht immer. Auch andere Teams wurden in Sydney bestraft, aber keines so drastisch wie Team Germany, dessen Crew auch selbstkritisch auf die verursachten Kollisionen blickte. Grinder Jonathan Knottnerus-Meyer sagte: "Da war unsere Risikoeinstellung nicht optimal."

Der Preis für den schwarzen Trainingstag ist hoch. Erik Heil erklärte: "Das kostet uns Geld und viele Punkte fürs Event. Dass es dann aber auch noch so stark Punkte für die Saison wegnimmt, das ist einfach zu krass. Das sind im Prinzip zehn Prozent aller Punkte im Jahr."

  • Gegründet: 2019
  • Gründer: Russell Coutts (Neuseeland, fünfmaliger America’s-Cup-Gewinner, Olympiasieger); Larry Ellison (USA; Gründer US-Software-Konzern Oracle)
  • Format: 12 zweitägige Events mit sieben Rennen für alle Teams plus Finale der besten drei
  • Teams: 12 aus 12 Nationen
  • Rekordsieger: Australien (3 Meisterschaften)
  • Titelverteidiger: Spanien
  • Saisons bislang: 4
  • Boote: F50-Katamarane auf Foils (Tragflächen)
  • Deutsches Team: Germany SailGP Team
  • Fahrer: Erik Kosegarten-Heil, Steuermann (plus max. 5 Personen in der Crew)


US-Team nach Kenterung nicht am Start

Mit den Ergebnissen auf dem Wasser hätte das GER-Team in Sydney ohne die 32 Minuspunkte Platz neun unter zwölf Teams errungen. So blieb Platz elf. Das Schlusslicht bildeten die Amerikaner, weil sie ihr Boot bei einer Kenterung im Schlepp so stark beschädigt hatten, dass sie nicht antreten konnten.

Obenauf in Down Under war Team Emirates GBR. Nach sieben Rennen noch Zweite hinter Australiens Top-Favoriten um den SailGP-Rekordsieger Tom Slingsby, spielten die Briten ihre im America’s Cup gesammelte Erfahrung im Dreier-Finale aus.

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Top-Favoriten stolpern über Final-Penalty

Team Emirates GBR siegte mit Fahrer Dylan Fletcher vor Kanada mit Doppel-Olympiasieger Giles Scott am Steuer. Slingsbys "Flying Roos" kamen beim Showdown der Top-Drei nach einem Penalty erst als Dritte ins Ziel.

Zehntausende Zuschauer erlebten im Naturhafenstadion zwischen dem berühmten Opernhaus und der Sydney Harbour Bridge spektakulären Segelrennsport. Sie sahen auch, wie Team Germany im letzten Rennen einen formidablen dritten Rang ins Ziel brachte. Der tat dem deutschen Team als versöhnlicher Abschluss gut. Nach drei von 14 Events der fünften SailGP-Saison haben sie in ihrem erst zweiten Liga-Jahr als Tabellen-Schlusslichter nun einen steilen Berg zu erklimmen.

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Quelle: Reuters

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