Anzugskandal: Lindvik und Forfang gesperrt

Anzugskandal im Skispringen:Weltverband sperrt Lindvik und Forfang

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Der Anzugskandal im norwegischen Skisprung-Team zieht weitere Kreise. Der Weltverband FIS sperrte die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang bis auf Weiteres.

Norwegens Sportdirektor Jan Erik Aalbu bei einer Pressekonferenz am 09.03.2025.

Jan Erik Aalbu zerstörte die Mär vom sauberen Skispringen. "Ja, wir haben betrogen. Wir haben alle enttäuscht, die das Skispringen lieben", sagte der norwegische Sportdirektor.

09.03.2025 | 1:13 min

Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordischen Ski-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband FIS vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten.

Norwegische Sprunganzüge beschlagnahmt

Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Männer am vergangenen Samstag ermittelt. "Die Situation ist natürlich äußerst beunruhigend und enttäuschend", sagte FIS-Generalsekretär Michel Vion. Man arbeite "unermüdlich daran, so schnell wie möglich eine umfassende und gründliche Untersuchung durchzuführen und gleichzeitig Fairness und ein ordnungsgemäßes Verfahren zu gewährleisten".

Der Norweger Marius Lindvik steht auf dem Podest und feiert seinen 2. Platz mit einer Faust.

Der Sieg des Slowenen Domen Prevc auf der Großschanze gerät bei der WM in Trondheim zur Nebensache. Weil Marius Lindvik seinen Anzug manipulierte, verliert der Norweger Silber.

08.03.2025 | 0:51 min

Die fünf Norweger seien mit sofortiger Wirkung vorläufig von der Teilnahme an FIS-Veranstaltungen und an Veranstaltungen, die von einem nationalen Skiverband organisiert werden, suspendiert, bis das Ermittlungs- und Urteilsverfahren abgeschlossen ist, hieß es in der Mitteilung des Verbandes. Auf Ersuchen der externen Ermittler habe die FIS am Dienstag alle Sprunganzüge beschlagnahmt, die von norwegischen Teams bei den Weltmeisterschaften in Trondheim 2025 getragen wurden.

Vorsätzliche Manipulation auf Video zu sehen

Anonym gefilmte und veröffentlichte Videos sorgen im Skispringen seit Samstag für große Aufregung. Auf den Bewegtbildern ist zu sehen, wie das norwegische Team Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitet. So wurde eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität sorgen soll. Die zusätzliche Stabilität hilft den Springern beim Fliegen in der Luft.

Severin Freund

ZDF-Skisprung-Experte Severin Freund zeigt sich schockiert von den Manipulationen des norwegischen Skisprung-Teams bei der WM in Trondheim.

10.03.2025 | 3:31 min

Lindvik, der im Gesamtweltcup Rang 13 belegt, wurde plötzlich zum alles überragenden Springer der WM. Das aberkannte Silber dürfte er verkraften können, solange ihm die Titel mit dem Mixed und im ersten Einzel bleiben. Trainer Magnus Brevig und zwei weitere Mitwisser hatte der norwegische Verband in den vergangenen Tagen suspendiert. Sämtliche Springer und Sportchef Jan Erik Aalbu sollen ahnungslos gewesen sein - so die Argumentation der Norweger.

Norwegische Erklärungen "schwer nachvollziehbar"

Den anderen Verbänden reichen diese Erklärungen und ein paar vermeintlich einfache Bauernopfer nicht. "Es ist nur ganz schwer nachvollziehbar, dass jemand, wenn er schon dreimal ganz oben gestanden ist, erst beim vierten Springen noch einmal so viel riskiert, dass er erst dort einen Anzug umnäht", sagte Österreichs Sportdirektor Mario Stecher. Genau das behaupten sie aber im norwegischen Verband.

Quelle: dpa

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