E-Autos und Verbrenner fast gleich teuer: Preisabstände sinken

Abstände schrumpfen:Preisvorteil Verbrenner? E-Autos holen auf

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von Sina Mainitz
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Der Preisabstand zwischen Elektroautos und Verbrennern schrumpft. Damit wackelt auch das Argument, dass E-Autos zu teuer sind.

Umweltfreundliches Elektrofahrzeug Opel Mokka-e auf einer Messe in Riga, Lettland, am 24.09.2021.

E-Autos und Verbrenner nähern sich im Preis. Für Käufer sind aber nicht nur die Kosten ein wichtiger Kauffaktor. (Symbolbild)

Quelle: Imago

Inzwischen liegt der Unterschied zwischen Stromer und Verbrenner beim Kaufpreis nur noch bei rund 3.000 Euro. Noch vor einem Jahr war es weit mehr als das Doppelte. Der Vergleich beruht auf dem Durchschnittspreis der jeweils 20 beliebtesten Modelle inklusive Rabatten.

Helena Wisbert, Autoexpertin an der Ostfalia Hochschule Wolfsburg erklärt, warum der Abstand so geschrumpft ist:

Der schrumpfende Abstand liegt daran, dass die E-Autos mit stärkeren Rabatten gefördert werden.

Helena Wisbert, Autoexpertin Ostfalia Hochschule Wolfsburg

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"Innerhalb der Modellgrößen gibt es aber erhebliche Unterschiede", sagt Wisbert weiter. "Bei den kleineren Autos ist der Preisabstand zu den Verbrennern größer. Doch je größer das Modell ist, desto geringer ist der Unterschied", so die Expertin.

Die Fahrzeuge sind unter sich also nicht eins zu eins vergleichbar. Die starke Veränderung des Abstands innerhalb eines Jahres zeigt aber, wie sich die Preissituation verändert.

E-Autos: Preis nicht der einzige Faktor

Immer mehr Stromer "strömen" demnach auf deutsche und europäische Straßen. Der sinkende Preisabstand dürfte intensiv zu den gestiegenen Elektroautoverkäufen der letzten Monate beigetragen haben - und könnte das in den kommenden Monaten weiter tun.

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Doch über den Autokauf entscheidet nicht nur alleine der Preis. Für Fahrerinnen und Fahrer kommen noch ganz andere, wichtige Faktoren hinzu. Wie weit komme ich mit meinem Stromer, ohne, dass der Akku leer ist, zum Beispiel.

Die Reichweite ist nach wie vor ein Thema.

Helena Wisbert, Autoexpertin Ostfalia Hochschule Wolfsburg

"Die neuen Mittelklasseautos können inzwischen mit einer Ladung rund 700 Kilometer fahren", sagt Wisbert. "Doch bei den günstigeren E-Autos haben die Hersteller an der Reichweite gedreht und an der Batterie eingespart. Wenn ein Stromer rund 25.000 Euro kostet, kann er weniger weit fahren."

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E-Autos: Noch immer zu wenig Ladestationen

Trotz des "Stromeraufschwungs" bleibt also wohl das Zittern hinterm Lenkrad auf der Suche nach der nächsten Ladesäule. Hier zeigt sich auch ein erheblicher Unterschied zwischen Stadt und Land, je nachdem, wo man gerade unterwegs ist. Simon Schütz vom Verband der Automobilindustrie mahnt an:

Die Herausforderung ist nach wie vor, dass die Menschen immer, überall und einfach laden können.

Simon Schütz, Verband der Automobilindustrie

"In Deutschland gibt es in drei von zehn Gemeinden noch keinen öffentlichen Ladepunkt", sagt Schütz. "Und in zwei Dritteln aller Gemeinden keinen Schnellladepunkt. Außerdem sind die Ladepreise nach wie vor beim öffentlichen Laden zu hoch und die Tarife zu unübersichtlich. Hier muss politisch nachgebessert werden."

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Verkauf von E-Autos: VW auf Platz 1

Momentan dürften sich Politik und Industrie aber vor allem über die neuesten Zahlen für deutsche Autohersteller freuen. Denn sie profitieren vor allem vom gestiegenen Verkauf an Stromern. Das besagen die aktuellen Neuzulassungszahlen beim Kraftfahrt-Bundesamt für Januar bis Juli.

Unangefochten an der Spitze liegt der VW-Konzern. Er kann mit über 60.000 Stromer-Neuzulassungen einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent verbuchen. Zusammen mit den Töchtern Skoda, Audi und Seat belegt die VW-Gruppe Platz eins bei den Elektroauto-Neuzulassungen seit Jahresbeginn. Rechnet man auch noch Porsche mit ein, kommen die Wolfsburger bei Stromern damit auf einen Marktanteil von fast 46 Prozent in Deutschland.

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Quelle: Mit Material von dpa
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