Sprit morgens deutlich teurer als abends

Preisdifferenz im Tagesverlauf:Sprit morgens deutlich teurer als abends

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Wer morgens statt am Abend tankt, muss tiefer in die Tasche greifen. Die Preisdifferenz im Tagesverlauf hat sich laut ADAC in den vergangenen zwölf Monaten fast verdoppelt.

Hessen, Frankfurt/Main: Die Anzeige an einer Tankstelle informiert über die Kraftstoffpreise.
Wer beim Tanken sparen will, sollte auf die Tageszeit achten. Das kann sich laut ADAC lohnen.
Quelle: dpa

Die Spritpreise schwanken derzeit über den Tag außergewöhnlich stark. Laut ADAC liegt die Preisdifferenz zwischen dem Tageshoch am Morgen und dem Tagestief am Abend bei Super E10 bei 12,5 Cent pro Liter, bei Diesel sind es sogar 13,3 Cent. Noch vor einem Jahr hatten sich die Preise im Tagesverlauf nur um gut sechs bis sieben Cent bewegt. Der ADAC wertete die Preise von mehr als 14.000 Tankstellen im Bundesgebiet aus.
Die Preisdifferenz bei Benzin erreichte damit einen neuen Rekordstand, wie der ADAC weiter mitteilte. Den bisher höchsten Unterschied binnen eines Tages hatte der Club im Jahr 2020 registriert, damals waren es elf Cent. Eine Rekord-Differenz beim Dieselpreis von 16 Cent hatte der ADAC im Jahr 2022 festgestellt. Damals waren die Kraftstoffpreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stark angestiegen.

Besser abends tanken

Es lohne sich daher sehr, "beim Tanken die regelmäßigen Schwankungen der Kraftstoffpreise im Tagesverlauf zu nutzen und möglichst zu günstigen Tageszeiten zu tanken", rät der ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Christian Laberer. Damit könne man nun wieder deutlich mehr sparen als vor einem Jahr.
Maximal verkürzt heißt die Sparformel: abends statt morgens tanken. So steigen die Spritpreise am Morgen ab etwa 6 Uhr stark an und erreichen ihr Tageshoch kurz nach 7 Uhr, also mitten im Berufsverkehr. Dann ist Diesel im Schnitt neun Cent teurer als im Tagesdurchschnitt, Super E10 kostet um acht Cent mehr.
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Von dort geht es allerdings steil bergab, schon gegen 9 Uhr liegt der Preis nur noch zwei Cent über dem Tagesschnitt, bevor er wieder leicht ansteigt und sich dann in Wellen Richtung Abendtief bewegt.
Laut ADAC sind die im Tagesverlauf günstigsten Zeiten zum Tanken zwischen 19 und 20 Uhr. Auch zwischen 17 und 18 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr sind die Spritpreise besonders niedrig. Ab 22 Uhr geht es dann wieder nach oben, bleibt die Nacht über relativ ruhig, bevor es am nächsten Morgen wieder steil nach oben geht.
Wer das "volle Sparpotenzial der Preisschwankungen" ausnutze, könne bei einer 50-Liter Tankfüllung im Durchschnitt über sechs Euro sparen, erklärte der ADAC. Diese Empfehlung gelte für die große Mehrheit der über 14.000 Tankstellen in Deutschland. Zusätzlich spare, wer gezielt eine vergleichsweise günstige Tankstelle anfahre.

Mehrere Preisspitzen über den Tag verteilt

Insgesamt zählt der ADAC im Tagesverlauf acht typische Preisspitzen. Das entspricht dem Rekordniveau des Vorjahres. An einzelnen Tankstellen können es auch deutlich mehr sein. Das Bundeskartellamt hatte zu Jahresbeginn im Schnitt 22 Preisänderungen pro Tankstelle gezählt, bei manchen waren es sogar mehr als 40 oder in seltenen Fällen mehr als 50 am Tag.
Eine Garantie, am Abend auch das exakte Preistief zu erwischen, gibt es also nicht. Die Chancen stehen aber zumindest gut.
Quelle: dpa, AFP, AP

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