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Folgen der US-Zölle:Apple ist nicht mehr wertvollstes Unternehmen
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Die von Donald Trump verhängten Zölle wirken sich auch auf US-Unternehmen aus: Technik-Gigant Apple hat seine Stellung als wertvollstes Börsenunternehmen verloren.
Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollkrieg kostet Apple den Titel als weltweit wertvollster Börsenwert. Die in Deutschland notierten Aktien des iPhone-Anbieters fielen an diesem Mittwoch zeitweise um knapp acht Prozent. An der Wall Street lag der Börsenwert des Konzerns zuletzt bei 2,592 Billionen Dollar und damit unter dem des Software-Konzerns Microsoft, der 2,635 Billionen Dollar erreichte.
Auch viele andere Aktien geben nach
Apple ist einer der Hauptleidtragenden der steigenden US-Zölle auf chinesische Einfuhren, weil praktisch alle iPhones in der Volksrepublik produziert werden. Aus diesem Grund sind Apple-Titel in den vergangenen Wochen um mehr als 20 Prozent abgerutscht. Die Kursverluste anderer US-Technologiekonzerne wie des Online-Händlers Amazon, der Google-Mutter Alphabet oder des Facebook-Betreibers Meta fielen etwa halb so hoch aus. Microsoft-Papiere gaben sogar nur um etwa fünf Prozent nach.
Im Sog von Apple mussten auch zahlreiche Zulieferer des Konzerns Federn lassen: So gaben die Aktien von Foxconn, des wichtigsten iPhone-Fertigers, in den vergangenen fünf Tagen an der Börse Taipeh fast 20 Prozent nach und notierten am Mittwoch mit 112,50 Taiwan-Dollar auf einem 13-Monats-Tief. Pegatron Luxshare und Quanta büßten in diesem Zeitraum bis zu 30 Prozent ein.
iPhone-Nachfrage schwächelt ohnehin
In den vergangenen Wochen war darüber spekuliert worden, ob Apple wegen der geplanten 500 Milliarden Dollar schweren US-Investitionen von den Einfuhrzöllen auf chinesische Waren, die inzwischen bei 104 Prozent liegen, ausgenommen wird. Um diese Abgaben zu vermeiden, könne Apple die iPhone-Produktion in Indien und Vietnam ausbauen. Allerdings werden Einfuhren aus diesen beiden Ländern mit US-Zöllen von 26 beziehungsweise 46 Prozent belegt.
Analysten zufolge wird der Konzern maximal zehn Prozent dieser zusätzlichen Kosten an seine Kunden weiterreichen können. Dies könnte die ohnehin schwächelnde iPhone-Nachfrage zusätzlich dämpfen. Die neuen, "Apple Intelligence" genannten KI-Funktionen haben bislang nicht den erhofften Schub gebracht. Gleichzeitig bezweifelen die Experten, dass Apple kurzfristig eine von der US-Regierung erwünschte Fertigung in den USA aufbauen kann.
Quelle: Reuters
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