Update am Abend: Besuch ohne Baldrian - Bundeswehr und Blitze

wird es ungemütlich? So wie beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj oder des südafrikanischen Staatschefs Cyril Ramaphosa? Oder wird der Eindruck "fantastisch" sein, wie US-Präsident Donald Trump über Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni schrieb?

Klar ist: Bundeskanzler Friedrich Merz betritt das Oval Office in Washington heute nicht ganz unvorbereitet. Er hat sich Treffen angeschaut und Ratschläge geben lassen von mehreren Staats- und Regierungschefs, die schon bei Trump waren. Tenor aller Tipps, schreibt Kollege Wulf Schmiese: Ruhig bleiben, freundlich bleiben, ausreden lassen.

In der Bundesregierung zumindest geht man nicht von einer Konfrontation aus. Darauf deuten schon die Vorbereitungen hin: Merz übernachtete auf Einladung Trumps im Blair House, dem Gästehaus der US-Regierung. Eine "großartige Geste" sei das, sagt Steven Sokol, Präsident des American Council on Germany.

Inhaltlich hat Merz die Zusage der Bundesregierung im Gepäck, die Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen, wie es Trump von den Nato-Staaten verlangt. Am schwierigsten dürfte es dagegen beim Thema Zölle werden, berichtet ZDF-Korrespondent Schmiese:

Wie es wirklich wird? Bei Trump gewöhnlich schwer vorherzusagen. Man wisse um die "etwas fluide" Dynamik im Weißen Haus, sagt ein Sprecher Merz' mit leichtem Augenzwinkern. Der Kanzler jedenfalls schaue "mit großer Gelassenheit und Freude" auf das Treffen. Merz selbst sagte jüngst im ZDF: Er brauche "keinen Baldrian, um ruhig zu bleiben und mit dem amerikanischen Präsidenten ein vernünftiges Gespräch zu führen". So hoffe er jedenfalls.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte das Paket schon im Vorfeld als "historisch" bezeichnet: Die Nato beschließt mit Blick auf die Bedrohung durch Russland das größte Aufrüstungsprogramm seit den Zeiten des Kalten Krieges, wie nach einer Sitzung der Verteidigungsminister bekannt wird. Demnach sollen die Bündnispartner die Fähigkeit zur Abschreckung und Verteidigung extrem ausbauen. Wie konkret, das ist streng geheim. Klar ist: Auf Alliierte kommen Milliarden-Investitionen zu - zumal schon die alten Nato-Vorgaben bei weitem nicht erreicht wurden.

Der deutsche Ressortchef Boris Pistorius spricht am Rande des Treffens von einem "Kraftakt". Allein die Bundeswehr werde bis zu 60.000 zusätzliche aktive Soldaten brauchen. Die Wehrpflicht-Debatte dürfte das weiter anfachen. Ohne einen teilweise verpflichtenden Wehrdienst und eine attraktivere Bundeswehr, sagt der Wehrbeauftragte Henning Otte im "Tagesspiegel", seien die Nato-Vorgaben kaum zu erfüllen.

Um die zwei Prozent Inflationsrate - das peilen die Euro-Notenbanker an. Und sind auf Zielkurs. Der Preisdruck im Euroraum jedenfalls hat stärker nachgelassen als gedacht. Heute legte die Europäische Zentralbank trotzdem noch einmal nach und senkte den Leitzins um einen weiteren Viertelpunkt auf zwei Prozent. Die Lage sei weiterhin von "außergewöhnlich hoher Unsicherheit" geprägt, heißt es - gemeint ist der Zollstreit mit Trump.

In Deutschland indes legen die Preise im Supermarkt immer noch stärker zu als die Gesamtinflation. Grund: Letzte drückt vor allem der sinkende Ölpreis. Gleichzeitig hält mit den Zinssenkungen der Abwärtstrend bei den Sparzinsen an. Frank Bethmann wirft einen Blick auf die Folgen für die Verbraucher:

Fast 1.700 Blitze hat der Informationsdienst Aldis/Blids beim jüngsten Unwetter in Bayern gezählt - ein hoher, aber kein ganz so extremer Wert, wie ein Sprecher sagt. Heftige Unwetter waren am Mittwoch über den Südwesten des Landes gezogen. Häuser wurden abgedeckt, Bäume stürzten um, heftige Turbulenzen zwangen einen Ryanair-Flieger zur Sicherheitslandung. Polizei und Feuerwehr in Bayern und Baden-Württemberg hatten alle Hände voll zu tun. Der große Schaden blieb aber aus.

In der NBA starten heute die Final-Playoffs. Im Modus Best-of-Seven kämpfen die Oklahoma City Thunder und die Indiana Pacers um den Titel. Mit dabei: der Deutsche Isaiah Hartenstein, der mit Oklahoma der zweite Deutsche nach Dirk Nowitzki werden kann, der den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt holt.

So hoch schätzt CSU-Chef Markus Söder nach eigenen Worten seine Chancen ein, doch noch selbst Kanzler zu werden. Dem "Spiegel" sagte er auf eine entsprechende Frage: "Der Friedrich Merz macht das jetzt acht Jahre". Läuft es nach Turnus, wäre Söder bei der übernächsten Wahl knapp vorm Regel-Rentenalter. Mal abwarten.

Drei Generationen, zwei Haushalte, ein Duell: In der neuen Folge der Öko-Challenge will Familie Höveling lernen, nachhaltiger zu leben. Jung und Alt haben dabei ganz unterschiedliche Herausforderungen zu bewältigen. (46 Minuten)

Die meisten sind süß, andere salzig, manche vereist, wieder andere rosa wie ein Erdbeerbonbon: Es gibt mehr als 100 Millionen Seen. Sie sind Hotspots der Artenvielfalt und für den Menschen unverzichtbar. Wunderwelt Seen - die neue Folge aus der Terra-X-Reihe Faszination Wasser.

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