Harvard: Präsident verzichtet auf Gehalt - Streit mit Trump-Team

Kürzungen der US-Regierung:Harvard: Präsident verzichtet auf Gehalt

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Harvard zählt zu den Elite-Unis der Welt - wegen der Trump-Regierung steht sie finanziell unter Druck. Präsident Alan Garber setzt ein Zeichen und verzichtet teils auf sein Gehalt.

Alan Garber

Alan Garber, Präsident der Elite-Uni Harvard, will laut US-Berichten im Finanzstreit mit der Trump-Regierung auf Gehalt verzichten.

Quelle: ap

Angesichts weiterer Mittelkürzungen der US-Regierung will der Präsident der Elite-Universität Harvard, Alan Garber, auf 25 Prozent seines Gehalts verzichten. Die Gehaltskürzung soll mit dem neuen Haushaltsjahr zum 1. Juli beginnen, wie mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Hochschule berichteten. Demnach verdienen Harvard-Präsidenten gewöhnlich etwa eine Million US-Dollar (rund 900.000 Euro) im Jahr.

Harvard akzeptiert Forderungen der Trump-Regierung nicht

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte mehrere Universitäten, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft, finanziell unter Druck gesetzt und ihnen unter anderem abverlangt, Diversitätsprogramme zu stoppen.

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Anders als andere Hochschulen in den USA widersetzt sich Harvard den weitreichenden Forderungen, bei denen es etwa um Zulassungsverfahren, Verhaltensregeln und Personalentscheidungen geht. Die Uni geht auch juristisch gegen die Regierung vor.

Mehrere Behörden wollen Fördergelder streichen

Im Zuge dieses Streits kündigten acht Bundesbehörden zuletzt an, der Elite-Universität im Bundesstaat Massachusetts weitere Fördergelder in Höhe von etwa 450 Millionen US-Dollar (rund 403 Millionen Euro) zu streichen, wie die Task Force der US-Regierung zur Bekämpfung von Antisemitismus mitteilte. Der Schritt erfolge zusätzlich zu den bereits auf Eis gelegten 2,2 Milliarden US-Dollar an mehrjährigen Bundeszuschüssen.

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Der Trump-Regierung gehe es um eine Entkernung des universitären Apparates und eine tiefgreifende Umstrukturierung im System, sagt Politologin Cathryn Clüver Ashbrook.

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Zur Begründung hieß es unter anderem, die Universität habe wiederholt versäumt, gegen Antisemitismus auf ihrem Campus vorzugehen.

Garber protestierte dagegen und kritisierte, dass die Regierung bereits unternommene Schritte der Uni zur Bekämpfung von Antisemitismus auf ihrem Campus ignoriere. Er warf der Regierung vor, "in die verfassungsmäßigen Freiheiten privater Universitäten" einzugreifen.

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Quelle: dpa
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