Sorge vor dem Japankäfer: Was man gegen die Ausbreitung tun kann

Ministerium bittet um Mithilfe:Warum die Sorge vor dem Japankäfer wächst

|

Die Sorge vor der Ausbreitung des Japankäfers in Deutschland wächst. Das Bundeslandwirtschaftsministerium greift nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme - und setzt auf Urlauber.

Der Japanische Käfer (Popillia japonica) ist eine Art von Skarabäus Käfer. (Archiv)
Er ist nur so groß wie eine Kaffeebohne, doch kann Pflanzen enorm schaden: der Japankäfer
Quelle: Imago

Er ist kaum größer als eine Kaffeebohne, doch kann Pflanzen enorm schaden: der Japankäfer. Ursprünglich aus Ostasien stammend, breitet er sich nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums derzeit vor allem in Süd- und Mitteleuropa aus. In Deutschland sei er bisher noch nicht heimisch.
Damit das so bleibt, appelliert das Ministerium an alle Reisenden nach Norditalien und den Süden der Schweiz, ihr Gepäck vor der Heimreise nach Deutschland auf den ungebetenen Passagier kontrollieren. Es bittet zudem darum, vor allem aus diesen beiden Urlaubsregionen keine Pflanzen, Erde, Samen und keinen Rollrasen mitzubringen. Das kleine Insekt könne Riesenschäden in Landwirtschaft, Gärten und Wäldern anrichten, so das Ministerium.
Bayern wappnet sich gegen Japankäfer
Der Japankäfer bereitet Experten große Sorgen: In der Schweiz und Teilen Italiens ist er schon aufgetaucht und kann für gewaltige Schäden in Feld und Garten sorgen. Nun wappnet sich Bayern gegen die invasive Art.23.08.2024 | 1:51 min

Wie man den Japankäfer erkennt

Der Japankäfer mit seinem goldgrünen Halsschild ist kaum größer als eine Kaffeebohne. Er unterscheidet sich von harmlosen, heimischen Arten wie dem Gartenlaub- oder Rosenkäfer durch ein besonderes Merkmal: kleine, weiße Haarbüschel - fünf an jeder Seite und zwei am Ende des Hinterleibs.

Auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) warnt vor einer Einschleppung nach Deutschland und rät zu folgenden Maßnahmen:

1. Verdachtsfälle auf einen Befall sollten dem Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes umgehend mitgeteilt werden. Eine Übersicht der zuständigen Stellen samt Kontaktdaten finden Sie beim Julius-Kühn-Institut (JKI).

2. Falls ein verdächtiger Käfer gefunden wird, sollte dieser eingefangen und in einem verschlossenen Röhrchen oder Gläschen gesichert der Behörde zur exakten Bestimmung übergeben werden. Zudem sind das Datum des Fundes sowie der genaue Fundort zu nennen.

3. Um eine Einschleppung zu verhindern, sollten Reisende Fahrzeuge und Gepäck vor der Rückreise aus stark befallenen Regionen (Norditalien, Südschweiz) gründlich kontrollieren. Zudem sollten keine Pflanzen, Schnittblumen, Gemüse oder Früchte mitgebracht werden.

Quelle: bmel.de

Wie man ihn bekämpfen kann

Eine Maßnahme zur Bekämpfung des Käfers ist der Einsatz parasitischer Fadenwürmer gegen die Larven des Japankäfers. In Italien und der Schweiz werden diese sogenannten Nematoden bereits erfolgreich genutzt. Das schreibt das Bundeslandwirtschaftsministerium auf seiner Website. Lokal sehr stark befallene Gebiete könnten im Sommer mit Folien abgedeckt werden, um ein Ausfliegen der Käfer und eine erneute Eiablage zu verhindern, so das Ministerium weiter.
Invasive Hornisse
Immer mehr invasive Tier- und Pflanzenarten breiten sich in Deutschland aus und werden zur Bedrohung für das heimische Ökosystem. Die Bekämpfung ist allerdings aufwändig und erfordert ungewöhnliche Mittel. 24.08.2024 | 5:03 min

Ursprünglich aus Ostasien

Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt den Angaben zufolge ursprünglich aus Ostasien und wurde 2014 erstmals auf dem europäischen Festland entdeckt. Seither breitet er sich in Süd- und Mitteleuropa aus. Inzwischen gibt es einzelne Funde nahe der deutsch-schweizerischen Grenze, in Freiburg wie auch in Bayern.
Noch ist der Käfer in Deutschland nicht heimisch - und das soll nach Wunsch des Ministeriums auch so bleiben. Die Larven schädigen Wurzeln; die erwachsenen Käfer fressen Blätter, Blüten und Früchte von mehr als 400 Pflanzenarten - vom Apfelbaum über Weinreben bis zum Kirschlorbeer.
Quelle: KNA

Mehr zu invasiven Arten