Palma de Mallorca:Flugzeug evakuiert - einige Leichtverletzte
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Bei der Evakuierung einer Ryanair-Maschine haben sich einige Passagiere leicht verletzt. Laut Fluggesellschaft hatte es vor dem Abflug von Mallorca einen Fehlalarm gegeben.
Bei der Evakuierung einer Passagiermaschine von Ryanair sind auf dem Flughafen von Palma de Mallorca (Spanien) einige Menschen leicht verletzt worden. Das bestätigte die Fluggesellschaft gegenüber ZDFheute.
Es habe einen falschen Feueralarm gegeben, sodass die Passagiere aufgefordert worden seien, die Maschine über Notrutschen zu verlassen. Dabei hätten sich einige Menschen kleinere Verletzungen wie einen verstauchten Knöchel zugezogen. Nach Angaben der britischen Zeitung "The Sun" und anderen Medien seien 18 Menschen verletzt. Sechs seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Sprung von den Tragflächen
Manche Menschen, so zeigt es ein Video des Vorfalls, sprangen direkt von den Tragflächen auf das Rollfeld herunter. Die Flügel solcher Passagierjets sind zwischen zwei und drei Meter hoch über dem Boden. Ein derartiger Sprung ist nicht ungefährlich. Die Fluggäste mussten nach der Evakuierung zum Terminal zurückkehren.
Zurück ins Hotel mussten die Fluggäste aber wohl nicht. Es sei rasch ein Ersatzflug organisiert worden, der noch am Morgen gestartet sei. Man entschuldige sich bei den betroffenen Fluggästen für die Unannehmlichkeiten, betonte Ryanair gegenüber ZDFheute.
Evakuierungen über Tragflächen sind kein seltenes, aber ein potenziell gefährliches Verfahren - vor allem, wenn Notrutschen nicht verfügbar sind oder Panik ausbricht. Beides ist in solchen Situationen oft der Fall. Die Verletzungen reichen dann von leichten Prellungen bis hin zu Knochenbrüchen.
Manche Mittelstreckenjets haben keine Notrutschen an den Flügeln
Der Vorfall auf Mallorca reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Beinahe-Unfälle bei Notlandungen oder Fehlalarmen, bei denen Menschen auf die Tragfläche gelangten - teils unfreiwillig - und Verletzungen erlitten. Denn Mittelstreckenjets haben an den Flügeln oft einfach gar keine aufblasbaren Notrutschen. Die Passagiere müssen dort dann eben springen oder sich über die ausgefahrenen Landeklappen nach unten gleiten lassen.
So wurde bei einer Maschine von Southwest Airlines im März 2018 auf dem Weg von Phoenix nach Dallas eine Notlandung in Albuquerque nötig, nachdem sich ein merkwürdiger Geruch und Rauch in der Kabine verbreitet hatte und ein Brandwarnsignal ausgelöst worden war. Die Passagiere, die über die Notausgänge über den Tragflächen evakuiert wurden, mussten in die Tiefe springen. Damals wurden zwei Menschen verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Quelle: dpa, ZDF, AFP
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