Nach Drohnensichtung: Münchner Flughafen nimmt Betrieb wieder auf

Flüge ausgefallen:Nach Drohnensichtung: Flughafen München wieder geöffnet

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Flugbetrieb in München läuft nach nächtlichen Drohnensichtungen wieder an. 17 Flüge fielen aus, rund 3000 Passagiere saßen fest. Polizei ermittelt zu den Vorfällen.

Flugzeuge stehen am Flughafen München nahe des Terminal 2. Wegen Drohnensichtungen sind am Flughafen in München am Donnerstagabend rund 20 Flüge ausgefallen.

Am Münchener Flughafen wurden gestern Abend Drohnen gesichtet – Ihre Herkunft ist unklar. Flüge fallen aus und erst am Morgen geht der Betrieb weiter.

03.10.2025 | 1:33 min

  • Am Donnerstagabend wurden mehrere Drohnen über dem Gelände des Flughafens gesichtet
  • Ab 22:18 Uhr wurde der Flugverkehr eingeschränkt, später eingestellt
  • 17 Flüge fielen aus, rund 3.000 Passagiere waren betroffen
  • Seit Freitagmorgen 05:00 Uhr läuft der Betrieb wieder an
  • Die gestern betroffenen Passagiere wurden umgebucht oder die Flüge werden heute nachgeholt


Nach Drohnensichtungen in der Nacht lief der Flugbetrieb in München am Morgen wieder an - rund 3000 Passagiere waren gestrandet. Seit 05:00 Uhr finde der Betrieb wieder "regulär" statt, teilte der Flughafen ZDFheute mit.

17 Flugzeuge konnten nach den Sichtungen am Abend nicht mehr starten, teilte der Flughafen München mit. Davon betroffen waren rund 3.000 Passagiere. Des Weiteren seien 15 ankommende Flüge nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet worden. Zahlreiche gestrandete Reisende mussten die Nacht am Flughafen verbringen. Die Polizei und die Flughafenfeuerwehr bauten im Terminal hierfür Dutzende Feldbetten auf.

Militärexperte Fabian Hinz vor dem Brandenburger Tor.

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02.10.2025 | 23:16 min

Polizei ermittelt nach Drohnensichtung in München

Nach Angaben der Bundespolizei wurden am Donnerstag zwischen 21:30 Uhr und Mitternacht Drohnen im Bereich des Flughafengeländes sowie in den angrenzenden Regionen Erding und Freising gesichtet, wie ein Sprecher der Polizei dem ZDF bestätigte.

Drohnensichtungen am Flughafen München

Flughafen München: Menschen warten auf Feldbetten.

Quelle: picture alliance/dpa

Infolge der Vorfälle seien gegen 22:30 Uhr zwei Start- und Landebahnen vorsorglich gesperrt worden. Die Bundes- und Landespolizei leiteten umgehend Ermittlungen ein. Einsatzkräfte durchsuchten das Gelände nach Flugobjekten und möglichen Verdächtigen - ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz.

Unklarheit über Art und Herkunft der Drohnen

Bislang gebe es jedoch keine Erkenntnisse zur Art oder Herkunft der Drohnen, so die Bundespolizei gegenüber dem ZDF. Zunächst war auch unklar, ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte. Mehrere Personen hatten der Bundespolizei zuvor von Drohnensichtungen berichtet.

Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5:00 Uhr morgens.

Drohnen über dem Münchner Flughafen

Nachdem am Vorabend wegen mutmaßlicher Drohnensichtung zahlreiche Flüge am Münchner Flughafen ausgefallen sind, gibt der Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Freitag, dem 3. Oktober 2025, ein Statement zur aktuellen Situation.

03.10.2025 | 5:17 min

Forderungen von Söder und Dobrindt

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte am Freitag erneut den schnellen Abschuss von Drohnen in Deutschland. "Wir brauchen endlich einen wirksamen Schutz unserer gesamten Infrastruktur und militärischen Einrichtungen. Ab jetzt muss gelten: abschießen statt abwarten - und zwar konsequent", sagte der CSU-Politiker der "Bild".

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) forderte seinerseits mehr Geld für die Drohnenabwehr. "Wir brauchen jetzt mehr Finanzierung, Förderung und Forschung", sagte Dobrindt. Er bezeichnete die Drohnensichtung bei München als "weiteren Weckruf". Der Wettlauf zwischen Drohnen-Bedrohung und Drohnen-Abwehr werde immer härter. 

Der ukrainische Präsident Selenskyj mit dem englischen Premierminister Keir Starmer auf dem Gipfel in Kopenhagen.

In Kopenhagen berieten am Mittwoch EU-Staaten und Partner über einen besseren Schutz vor feindlichen Drohnen.

02.10.2025 | 1:26 min

Mehr Drohnenvorfälle in Deutschland und Europa

Zuletzt hatte es eine massive Zunahme an Verletzungen des europäischen Luftraums durch Drohnen gegeben. Infolgedessen hatten mehrere Politiker - darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen - ein sogenanntes Drohnenwall-System für Europa gefordert. Auch in Schleswig-Holstein waren in der vergangenen Woche "Drohnenschwärme" festgestellt worden, wie Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) damals gesagt hatte.

Militärexperte Fabian Hinz vor einer Landkartengrafik

Nach Drohnen-Vorfällen im Nato-Luftraum plant die EU ein Drohnen-Abwehr-System. Wie Anti-Drohnen-Waffen funktionieren, erklärt Militärexperte Fabian Hinz bei "ZDFheute live".

02.10.2025 | 38:49 min

Politik, Militär und Geheimdienste vermuten Russland hinter diesen Aktionen. Ob es zwischen den bisherigen Drohnenüberflügen und denen in der bayerischen Landeshauptstadt einen Zusammenhang gibt, ist unbekannt. Die Ermittlungen dauern an. Der Flugbetrieb in München wurde am Freitagmorgen offenbar wieder aufgenommen.

Quelle: ZDF, dpa, AFP

Mehr zu Drohnen im Nato-Luftraum

  1. Ein Soldat der Bundeswehr nutzt einen HP 47 Drohnenstörsender während der Militärübung „Roter Sturm Bravo“ von Bundeswehr und zivilen Behörden am 26. 9. 2025 in Hamburg.

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  2. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen beim Gipfel in Kopenhagen.

  3. 23.09.2025, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Eine Drohne der Firma exabotix schwebt bei einem Praxistest für das Projekt mit dem Namen ADELE (Automatisierter Drohnen-Einsatz aus der Leitstelle) über dem künstlichen Rauch bei einem simulierten Waldbrand in der Rostocker Heide.

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  4. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) kommt in Begleitung seiner Delegation und Sicherheitskräften am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York zu einem Pressestatement am 27.09.2025 in New York, USA.

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