Ulli Potofski: Legendärer Sport-Reporter mit 73 Jahren gestorben

Legendärer Sport-Reporter:Ulli Potofski ist tot

|

Fußball-Fans kannten ihn seit den 80er-Jahren als die Stimme der RTL-Sportberichterstattung. Seit knapp 20 Jahren war er Reporter bei Sky. Nun ist Ulrich "Ulli" Potofski gestorben.

Archiv: Ulli Potofski am 10.02.2024 im Borussiapark Moenchengladbach/ Deutschland
Ulli Potofski
Quelle: SVEN SIMON

Er galt als Pionier der modernen Bundesliga-Berichterstattung: Der Sportjournalist Ulrich "Ulli" Potofski ist tot. Das bestätigten sein Bruder Norbert und seine frühere Ehefrau Monika Potofski. Er starb nach schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren.
"Jahrzehnte war er aus der Sportwelt nicht wegzudenken", würdigte ihn sein früherer Sender RTL. Der Sender Sky teilte mit:

Wir verlieren mit Ulli Potofski nicht nur einen außergewöhnlichen Journalisten, sondern auch einen Kollegen, der mit Kreativität, Humor und großem persönlichem Engagement die Sportberichterstattung über Jahrzehnte hinweg bereichert hat.

Sky zum Tod von Ulli Potofski

Der gebürtige Gelsenkirchener kommentierte Spiele und arbeitete im Pay-TV als Reporter am Spielfeldrand. Auch mit über 70 Jahren war er immer noch im aktuellen Tagesgeschäft dabei. "Ein Älterer im Team ist immer gut", sagte der Journalist im Jahr 2023 der "Sport Bild". Zu diesem Zeitpunkt hatte er bei Sky um weitere zwei Jahre verlängert.

Letzter Podcast kurz vor dem Tod

Potofskis Name personifiziert eine Zeitenwende in der Fußball-Berichterstattung im deutschen Fernsehen. Er fing in den 1970er-Jahren beim WDR an und wechselte im Jahr 1984 zu RTL. Dort war der Anchorman der Sendung "Anpfiff" an der Prägung des Fußballs als Teil der Entertainment-Branche maßgeblich beteiligt.
Trophy Men: Die Erfindung der UEFA Champions League
Die Champions League ist das größte jährliche Sportereignis der Welt. Was kaum jemand weiß: Zwei Deutsche haben sie erfunden. Jetzt erzählen sie erstmals exklusiv ihre Geschichte.16.05.2025 | 82:38 min
1989 erhielt er den Bambi als beliebtester Fernsehmoderator. Er berichtete neben Sportereignissen auch über den Domino Day, der zwischen 1998 und 2009 jährlich beim Kölner TV-Sender ausgestrahlt wurde. Später zog es ihn zu Sky, wo er ab 2006 die Bundesliga und weitere große Sportereignisse wie das Tennis-Turnier in Wimbledon begleitete. Potofski verfasste zudem mehrere Kinderbücher wie "Locke bleibt am Ball" oder "Locke stürmt los".
Am 31. Juli, vor knapp einer Woche, sprach Potofski in seinem Podcast "Herz, Seele, Ball" über einen Krankenhaus-Aufenthalt. "Ich bin wieder in meinem Krankenhaus gelandet, werde hier hoffentlich gut versorgt. Und Herz, Seele, Ball macht weiter", sagte Potofski mit erkennbar geschwächter Stimme. Potofski sprach über Schalke, Hertha, Fabian Reese - und "eine spannende Saison" in der 2. Bundesliga.
Am 6. Juli hatte sich Potofski letztmals auf Instagram zu Wort gemeldet und seiner Lebensgefährtin Nadja für die Treue "seit über zehn Jahren" gedankt.

Icon von whatsapp
Quelle: dpa

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

Quelle: dpa, SID

Mehr zur Bundesliga