Illegal geschmuggelt: Rund 1.000 Tiere zurück in Madagaskar

1.000 Lemuren und Schildkröten:Geschmuggelte Wildtiere zurück in Madagaskar

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Sie wurden illegal außer Landes gebracht - nun kehren fast 1.000 Lemuren und Schildkröten nach Madagaskar zurück. Es ist die bislang größte Rückführung in der Geschichte des Landes.

Ein Maki, eine auf Madagaskar endemische Lemurenart ist nach einer Beschlagnahmung in Antananarivo in einer Holzkiste eingesperrt

In einem ersten Flug wurden 16 Lemuren zurück nach Madagaskar gebracht.

Quelle: AFP

Rund 1.000 aus Madagaskar geschmuggelte Wildtiere werden wieder zurückgebracht. Es handele sich um Schildkröten und Lemuren, die im Mai in Südthailand aus den Händen eines Wildtierhändlerrings gerettet wurden, berichtete die Zeitung "L’Express de Madagaskar" am Montag.

Laut dem französischen Sender RFI handelt es sich um die größte Rückführung von Wildtierarten in der Geschichte Madagaskars.

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Tiere kehren in natürliche Lebensräume zurück

16 Lemuren kamen laut "L’Express de Madagaskar" am Sonntag mit dem ersten Flug in ihrer Heimat wieder an. Insgesamt sollen 47 Lemuren und 914 Schildkröten in drei Tranchen in den kommenden Tagen überführt werden.

Die Tiere werden dann unter Quarantäne gestellt und sollen mit einem Mikrochip versehen werden, um den illegalen Wildtierhandel zu erschweren. Langfristiges Ziel ist die Auswilderung in ihre natürlichen Lebensräume.

Wildtiere in Thailand beschlagnahmt

Im Mai hatten thailändische Behörden 1.117 Schildkröten und 48 Lemuren beschlagnahmt. Einige der Tiere überlebten jedoch nicht. Die Rückführung sei von besonderer Bedeutung, da sie den Höhepunkt der Bemühungen des madagassischen Staates um die Rückkehr von endemischen Arten darstelle, erklärte das madagassische Umweltministerium. Als endemisch werden Tiere und Pflanzen bezeichnet, die nur in einem begrenzten Gebiet leben.

15 Personen, die wegen dieses Handels angeklagt wurden, sitzen im Gefängnis, neun davon in Madagaskar und sechs in Thailand. Nach drei weiteren wird derzeit noch gefahndet.

Holzkisten, die für den Transport von Tieren mit dem Flugzeug verwendet wurden.

Die ersten Tiere erreichen Madagaskars Hauptstadt Antananarivo.

Quelle: AFP

Illegaler Wildtierhandel: Thailand häufiges Ziel

Rund fünf Prozent aller Tier- und Pflanzenarten weltweit sind nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) auf Madagaskar zu Hause, viele davon gibt es nur dort. Die seltene Tier- und Pflanzenwelt macht die Insel jedoch auch zu einem Ziel für Schmuggler.

Eine Studie der Organisation "Traffic" von 2023 ergab, dass vor allem Südostasien eine bedeutende Rolle im illegalen Handel von Wildtieren einnimmt. Vor allem Thailand ist demnach ein häufiges Zielland.

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