Waldbrände: Feuer in Sachsen und Thüringen außer Kontrolle

Hunderte Hektar betroffen:Schwere Waldbrände in Sachsen und Thüringen

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An verschiedenen Orten im Osten Deutschlands kämpft die Feuerwehr gegen Waldbrände. Zwei große Feuer wüten in Sachsen und Thüringen.

Flammen lodern an einem Baumstumpf im Wald.
Im Osten Deutschlands brennt es, so in der Gohrischheide zwischen Sachsen und Brandenburg. Auch in Griechenland, etwa auf Kreta, sind Feuer ausgebrochen.03.07.2025 | 1:34 min
Die Hitzewelle endet, doch Waldbrände fordern vielerorts Einsatzkräfte. Betroffen ist vor allem der Osten: In Sachsen, Thüringen und anderen Bundesländern kämpfen Einsatzkräfte gegen die Flammen.

500 Einsatzkräfte bekämpfen Waldbrand in der Gohrischheide

Ein Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Die Zahl der Einsatzkräfte aus beiden Ländern wurde inzwischen auf mehr als 500 aufgestockt. Für drei Gemeinden im sächsischen Landkreis Meißen wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Betroffen sind laut Warnapp Nina die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz.
Waldbrandrisiko in Deutschland

ZDFheute Infografik

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kam am Donnerstagnachmittag in das Brandgebiet und dankte den Einsatzkräften. In dieser Zeit merke man, was Zusammenhalt bedeute, sagte der CDU-Politiker. Die Gohrischheide liege in einer munitionsverseuchten Region, deswegen sei es schwer, die Waldbrände dort zu löschen. Ähnliche Brände würden in den nächsten Jahren immer wieder vorkommen.

Wir müssen technisch und personell aufrüsten.

Michael Kretschmer, CDU, Ministerpräsident Sachsen

Das Flächenausmaß des Brandes sei aktuell nicht einschätzbar, so Landrat Ralf Hänsel (CDU). Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort soll der Brand eine Fläche von rund 1.000 Hektar umfassen. Der Einsatz wird dadurch erschwert, dass immer wieder im Boden befindliche Munition detoniert. Die Feuerwehrleute können die Flammen nicht direkt bekämpfen, sondern müssen einen Sicherheitsabstand von 1.000 Metern einhalten.
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Die Orte Heidehäuser und Neudorf wurden evakuiert, auch Teile der Ortschaft Lichtensee mussten zwischenzeitlich geräumt werden, wie es hieß. Unter den rund 100 evakuierten Bewohnern im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser seien auch 45 Bewohner eines Heims für Schwerbehinderte. Am Nachmittag durften die Bewohner aus Neudorf immerhin wieder in ihre Häuser.
In der Gohrischheide war am Dienstag ein Waldbrand ausgebrochen. Seitdem kämpfen die Feuerwehren gegen die Flammen. Am Mittwoch hatte sich das Feuer auf mehrere hundert Hektar ausgeweitet.
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Thüringens Innenminister: Auf längeren Einsatz einstellen

Auch die Löscharbeiten eines etwa 250 Hektar großen Waldbrandes auf der Saalfelder Höhe in Thüringen gingen am Donnerstag weiter. "Wir müssen uns auf einen längeren Einsatz einstellen", sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD). Es sei auch Kontakt zur Bundeswehr hergestellt worden, um gegebenenfalls zusätzliche Unterstützung bei der Brandbekämpfung aus der Luft zu erhalten.
Ortschaften im Umfeld des Feuers seien nicht in Gefahr. Die Fläche des Brandes habe sich zuletzt nicht ausgeweitet, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt. Dennoch sei die Lage sehr dynamisch. Der Wind werde stärker und drehe sich, das erschwere die Löscharbeiten und könne die Feuer immer wieder neu entfachen. Aktuell seien insgesamt 420 Feuerwehrleute und Einsatzkräfte vor Ort.
Der Brand hatte am Mittwoch aus bislang unbekannten Gründen nahe der Gemeinde Gösselsdorf (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) begonnen, auch hier wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Bis Beginn der kommenden Woche soll in einem Schichtsystem weiter gegen das Feuer und Glutnester vorgegangen werden. Die erneut zu erwartende Trockenperiode erschwere die Arbeit, sagte Kreisbrandinspektor Christian Patze.
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Auch in anderen Teilen Ostdeutschlands brennen Wälder. So sei etwa ein Brand bei Jüterbog in Brandenburg inzwischen unter Kontrolle. Insgesamt sei eine Fläche von 165 Hektar von dem Brand betroffen. Zudem waren in Bayern in der Nacht auf Donnerstag an mehreren Orten Wälder in Brand geraten. Der vermutlich größte Waldbrand war in der Oberpfalz und betraf laut Behörden eine Fläche von rund 14.000 Quadratmetern (1,4 Hektar).
Quelle: dpa

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