Epstein-Freundin über Trump: Nie in "unangemessenem Umfeld gesehen"

Epstein-Freundin Maxwell:Trump nie in "unangemessenem Umfeld gesehen"

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Das US-Justizministerium hat Befragungsprotokolle der Freundin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht. Darin äußert sich Ghislaine Maxwell auch zu Präsident Trump.

rchiv: Ghislaine Maxwell

Ghislaine Maxwell wurde im Sommer 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt und sitzt seither im Gefängnis. (Archivbild)

Quelle: dpa

Die inhaftierte Freundin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein soll US-Präsident Donald Trump in Vernehmungen entlastet haben. Sie habe Trump nie in unangemessener Umgebung gesehen, er habe sich auch gegenüber niemandem unangebracht verhalten, hieß es in Mitschriften der Befragungen von Ghislaine Maxwell durch den stellvertretenden Justizminister Todd Blanche Ende Juli in Florida.

Das Justizministerium gab die Protokolle am Freitag frei. Demnach soll Maxwell den Präsidenten in den Befragungen auch überschwänglich gelobt haben. Nach ihren Befragungen wurde sie Anfang August von einer Haftanstalt in Florida in ein Frauengefängnis in Texas verlegt, ein Grund dafür wurde nicht genannt.

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Epstein-Vertraute: Trump nie in "Massage-Situation gesehen"

"Ich habe den Präsidenten tatsächlich nie in irgendeiner Massage-Situation gesehen", wurde Maxwell in den veröffentlichten Mitschriften zitiert. "Ich habe den Präsidenten in keiner Weise in irgendeinem unangemessenen Umfeld gesehen."

Der Präsident hat sich nie irgendjemandem gegenüber unangebracht verhalten. In den Gelegenheiten, in denen ich mit ihm zusammen war, war er in jeder Hinsicht ein Gentleman.

Mitschrift der Befragung von Ghislaine Maxwell

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Maxwell verneinte laut dem Protokoll auch die Frage, ob sie Epstein oder irgendjemand anderes habe hören sagen, dass Trump "irgendetwas Unangemessenes mit Masseusen getan" habe.

Die Befragungen eröffnete Blanche mit dem Hinweis, dass Maxwell eine Teilimmunität zugestanden worden sei. Dies bedeute, dass sie sich frei äußern könne, ohne Strafverfolgung fürchten zu müssen. Eine Ausnahme bestehe nur, wenn sie lüge oder Aussagen mache, die mit ihren vorangegangenen Einlassungen nicht übereinstimmten.

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Maxwell wurde 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sie war zuvor schuldig befunden worden, Epstein geholfen zu haben, minderjährige Mädchen sexuell zu missbrauchen. Laut Anklage hatte Maxwell ihrem Freund die Opfer zugeführt.

Epstein selbst nahm sich Behördenangaben zufolge 2019 in einem New Yorker Gefängnis noch vor dem geplanten Prozessbeginn das Leben. Um seinen Tod ranken sich unzählige Verschwörungserzählungen und Gerüchte, nicht zuletzt, weil Epstein und Maxwell enge Kontakte zu Prominenten unterhielten, etwa Adelige, Präsidenten und Milliardäre, darunter Trump.

FBI: Kundenliste Epsteins existiert nicht

Donald Trump hatte im Wahlkampf die Freigabe der Akten in Aussicht gestellt. Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus kündigte seine Justizministerin Pam Bondi an, dass alles zum Fall Epstein ans Licht kommen werde. Auf ihrem Schreibtisch liege eine Liste mit Kunden Epsteins, denen Mädchen zum mutmaßlichen Missbrauch zugeführt worden sein sollen, erklärte sie damals.

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Doch teilten Justizministerium und FBI später mit, dass eine solche Liste nicht existiere. Es würden auch keine weiteren Akten zum Fall offengelegt. Das empörte viele Republikaner an der Parteibasis. Trump selbst bezeichnete die Affäre um die Epstein-Akten als "großen Schwindel", für den die Demokraten verantwortlich seien.

Blanches Reise nach Florida für die Befragungen Maxwells werteten Beobachter als einen weiteren Versuch der Trump-Regierung, sich in der Epstein-Affäre als transparent darzustellen. Mit der Freigabe der Protokolle dürfte vor allem die Hoffnung verbunden sein, den Unmut an der Basis der Trump-Unterstützer über das Vorgehen im Fall Epstein kleinzuhalten.

Quelle: AP

Trump und die Epstein-Affäre