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Offene Konfrontation:Musk wirft Trump Verwicklung im Fall Epstein vor
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Eine Allianz zerschellt: Wiederholt hat Elon Musk die Steuerpläne seines einstigen Freundes kritisiert. Nun reagiert Donald Trump zum ersten Mal darauf - und Musk schlägt zurück.
Sie waren mal Freunde: Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk (Archivbild)
Quelle: AFP
Der Streit um das Steuergesetz von Donald Trump zieht wohl einen Schlussstrich unter das enge Verhältnis des US-Präsidenten mit Tech-Milliardär Elon Musk.
"Elon und ich hatten ein großartiges Verhältnis. Ich weiß nicht, ob wir das noch haben werden", sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus am Rande des Treffens mit dem deutschen Bundeskanzler, Friedrich Merz (CDU). Im Oval Office sagte er:
Ich bin sehr enttäuscht von Elon. Ich habe Elon sehr geholfen.
Donald Trump, US-Präsident
- Merz besucht Trump im Oval Office: Das Treffen zum Nachlesen mit Analysen und Hintergründen
Musk schlug wenig später über seine Online-Plattform X zurück:
Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren.
Elon Musk
Er startete zudem eine Umfrage und ließ die Nutzer mit "Ja" oder "Nein" über die Frage abstimmen, ob es an der Zeit sei, eine neue politische Partei in den USA zu gründen, die "die Mitte" repräsentiere.
Musk wirft Trump Verwicklung im Fall Epstein vor
Musk holte danach noch weiter aus: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er nach dem Satz:
Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen.
Elon Musk
Epstein starb 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle. Vize-FBI-Direktor Dan Bongino bekräftigte jüngst die offizielle Version, dass Epstein Suizid beging. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen veröffentlicht.
"Er hat keine Beweise dafür vorgelegt, aber seine Doge-Abteilung, also was er im Auftrag Trumps gemacht hat, hatte Zugang zu allen möglichen Akten und Daten in amerikanischen Behörden, auch im Justizministerium", sagt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
Musk droht mit Einstellung von Raumkapsel
Trump habe im Gegenzug auch gedroht, dass Verträge mit der Regierung von Musk und seinen Firmen gestrichen werden würden.
Musk kündigte daraufhin an, dass seine Firma SpaceX sofort damit anfangen werde, die Weltraumkapsel Dragon außer Betrieb zu nehmen. Das SpaceX-Raumschiff ist aktuell praktisch unverzichtbar für die USA, um Astronauten ins All zu bringen.
Musk finanzierte Trumps Wahlkampf
Musk hatte mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet. Außerdem machte er persönlich Wahlkampf für ihn unter anderem im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania.
Trump sagte nun, er hätte in Pennsylvania auch ohne Musk gewonnen - und scheint damit die Attacke des Tech-Milliardärs provoziert zu haben.
Streit um Trumps Steuerpläne
Musk macht seit Tagen Stimmung gegen das vom US-Präsidenten vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz, von Trump selbst als "Big Beautiful Bill" bezeichnet, und fordert mehr Kostensenkungen.
- Am Dienstag nannte er Trumps Steuergesetz eine "widerliche Abscheulichkeit".
- Am Mittwoch legte er nach und schrieb auf X: "Tötet den Gesetzentwurf."
Trump legte unterdessen nahe, dass Musk von geschäftlichen Interessen geleitet werde. Der Tech-Milliardär ist unter anderem Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla.
Trump sagte, Musk habe kein Problem mit dem Gesetz gehabt - bis er erfahren habe, dass dazu eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge gehöre. Die Tesla-Aktie ging nach Bekanntwerden des Streits auf Talfahrt, zeitweise verlor sie fast zwölf Prozent an Wert.
Rückzug des "Doge-Chefs" Ende Mai
Der Präsident hielt sich in den vergangenen Tagen - trotz Musks eskalierender Attacken auf das Gesetz - zurück und wurde von Journalisten zum ersten Mal auf die Kontroverse bei dem Termin mit Merz angesprochen.
Musk wurde zeitweise zu einem engen Vertrauten von Trump, der ihn als De-facto-Chef des "Department of Government Efficiency" (Doge) mit der Kürzung der Regierungsausgaben beauftragte.
Ende Mai zog sich Musk dann wieder aus Washington zurück. Bei seinem Abschied verwies er auf eine 130-Tage-Frist für externe Regierungsmitarbeiter.
Quelle: dpa, ZDF, chrz
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