Thailand und Kambodscha einigen sich auf sofortige Waffenruhe

Einigung in Malaysia:Thailand und Kambodscha: Waffenruhe in Kraft

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In Thailand und Kambodscha schweigen die Waffen, nachdem am Donenrstag ein jahrzehntelanger Streit eskaliert war. Eine großte Rolle bei der Einigung schreibt sich Donald Trump zu.

 Der kambodschanische Premierminister Hun Manet (l) und der amtierende thailändische Premierminister Phumtham Wechayachai (r) reichen sich die Hände, während der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim nach Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand zwischen Thailand und Kambodscha gestikuliert
Thailand und Kambodscha haben sich auf eine Waffenruhe geeinigt. Das teilte der malaysische Ministerpräsident mit, der nach Eskalationen im Grenzkonflikt vermittelt hatte.28.07.2025 | 0:21 min
Nach fünftägigen Gefechten im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha ist eine Waffenruhe in Kraft getreten. Die Feuerpause begann in der Nacht auf Dienstag um Mitternacht (Ortszeit).
In der 20 Kilometer von der Grenze entfernten kambodschanischen Stadt Samraong hörte ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP, wie eine halbe Stunde vor Mitternacht Artilleriefeuer endete. Der Gouverneur der kambodschanischen Provinz Preah Vihear, Kim Rithy, schrieb im Onlinedienst Facebook, die Lage sei 20 Minuten nach Inkrafttreten der Feuerpause ruhig.
Südostasienexperte Marco Bünte bei "ZDFheute Live".
Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha eskaliert. Worum es geht und wie es weitergehen könnte, erklärt Südostasien-Experte Marco Bünte. 26.07.2025 | 10:26 min

Einigung auf Waffenruhe bei Gesprächen in Malaysia

Zuvor hatten sich Thailand und Kambodscha bei Friedensgesprächen in der malaysischen Stadt Putrajaya auf eine "bedingungslose" Waffenruhe geeinigt. Der Vereinbarung zufolge soll es am Dienstagmorgen ein Treffen der Militärchefs Thailands und Kambodschas geben. Zudem werden sich die Grenzkommission der Nachbarländer am kommenden Montag in Kambodscha treffen.
Vermittelt worden waren die Friedensgespräche zwischen Thailands Interims-Ministerpräsident Phumtham Wechayachai und Kambodschas Regierungschef Hun Manet vom malaysischen Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim.
Bei den am Donnerstag ausgebrochenen Kämpfen waren nach offiziellen Angaben mindestens 38 Menschen getötet worden. Auf thailändischer Seite wurden laut Bangkok elf Soldaten und 14 Zivilisten getötet. Phnom Penh bestätigte den Tod von acht Zivilisten und fünf Soldaten.

Merz begrüßt Waffenruhe

Die am Montag vereinbarte Waffenruhe wurde international begrüßt. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) drückte in einem Telefonat mit Malaysias Regierungschef seine "Wertschätzung für die Vermittlungen von Premierminister Ibrahim im Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha aus", wie Regierungssprecher Stefan Kornelius erklärte. Der Konflikt müsse jetzt weiter deeskaliert werden.
Karte der Grenzregion von Thailand und Kambodscha
Die Grenzregion von Thailand und Kambodscha
Quelle: ZDF

Trump: Bin Präsident des Friedens

US-Präsident Donald Trump, der Kambodscha und Thailand zu einer Waffenruhe gedrängt hatte, sprach nach eigenen Angaben mit den beiden Regierungschefs beider Länder und gratulierte allen Beteiligten. "Ich freue mich, bekannt geben zu können, dass nach der Beteiligung von Präsident Donald J. Trump beide Länder einen Waffenstillstand und Frieden erreicht haben", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Er sei "stolz, der Präsident des Friedens zu sein"
Die Gefechte waren die jüngste Eskalation in einem seit Jahrzehnten andauernden Streit um die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie der Nachbarstaat Laos aneinander grenzen.
Fast 300.000 Menschen flohen wegen der jüngsten Kämpfe aus ihren Dörfern, 138.000 auf der thailändischen und 140.000 auf der kambodschanischen Seite der Grenze.

Kambodscha und Thailand
:Tödlicher Grenzstreit um Weltkulturerbe

Thailand und Kambodscha liefern sich Gefechte entlang der Grenze. Der Konflikt hat eine lange Vorgeschichte rund um Kolonialismus und Tempelanlagen. Die Hintergründe im Überblick.
von Nils Metzger
Kambodschanische Soldaten laden am 24. Juli 2025 in der Provinz Preah Vihear den Mehrfachraketenwerfer BM-21 nach.
mit Video
Quelle: dpa, AFP, Reuters

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