Militäreinsatz in Chicago? Trump zündelt Streit mit Demokraten

US-Demokraten wehren sich:Militäreinsatz in Chicago? Trump provoziert

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US-Präsident Trump provoziert erneut rund um einen möglichen Einsatz des Militärs in Chicago. Die Demokraten in Illinois reagieren empört. Warum Trump Soldaten in Städten will.

Donald Trump benennt Pentagon per Dekret in Kriegsministerium um

Trump droht seit Tagen mit einem Einsatz der Nationalgarde in Chicago.

Quelle: action press

"Ich liebe den Geruch von Abschiebungen am Morgen. Chicago wird bald herausfinden, warum es Kriegsministerium heißt", schreibt US-Präsident Donald Trump auf seinem Netzwerk "Truth Social". Später teilt das Weiße Haus den Post auch auf seinem Instagram-Kanal.

Begleitet wird der Beitrag von einer offenbar mit Künstlicher Intelligenz erstellten Grafik, die den US-Präsidenten in Militärkleidung zeigt. Im Hintergrund fliegen Hubschrauber über die Skyline der demokratischen Hochburg Chicago. Darauf der Text: "Chipocalypse Now".

Instagram-Post des Weißen Hauses

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In Gestaltung und Wortwahl erinnert alles an den Antikriegsfilm "Apocalypse Now", aus dem Jahr 1979. Wie so oft bei Trump bleibt unklar, ob der Post als ernste Mitteilung zu verstehen ist oder ob er diesen im Nachhinein als ironisch gemeint auslegen wird.

Trump droht Chicago mit Einsatz der Nationalgarde

Was klar ist: Mit dem Post erneuert der US-Präsident seine Drohungen gegen die drittgrößte Stadt der USA. Denn: Trump hatte zuvor angekündigt, gegen angeblich ausufernde Kriminalität in Chicago massiv einzuschreiten. In der Hauptstadt Washington D.C., von ihm als "Rattenloch" bezeichnet, hatte er vor Wochen mit der gleichen Begründung die Nationalgarde aktiviert und die örtliche Polizei unter Bundeskontrolle gestellt.

Trump sagte jedoch nicht, was genau er in Chicago plant, wie weit diese Pläne gediehen sind, ob er erneut die Nationalgarde mobilisieren will oder wann ein solcher Einsatz beginnen könnte.

 Bewaffnete Mitglieder der Ohio National Guard patrouillieren am Kai.

Präsident Trump kritisiert Städte unter demokratischer Führung und lässt die Nationalgarde in Washington patrouillieren. Chicago könnte als Nächstes betroffen sein.

26.08.2025 | 1:34 min

Gouverneur nennt Trump "Möchtegern-Diktator"

Politiker im US-Bundesstaat Illinois, in dem Chicago liegt, nehmen Trumps Anspielung ernst. Der demokratische Gouverneur J.B. Pritzker schrieb auf X: Der US-Präsident drohe damit, einer amerikanischen Stadt den Krieg zu erklären. "Das ist kein Witz. Das ist nicht normal." Und weiter:

Trump ist kein starker Mann, er ist verängstigt. Illinois lässt sich von einem Möchtegern-Diktator nicht einschüchtern.

J.B. Pritzker, Gouverneur in Illinois

X-Post von J.B. Pritzker

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Nationalgarde in Washington

Präsident Trump schickte bereits die Nationalgarde nach Washington. Seine Begründung ist umstritten, die Empörung bei vielen Bürgern groß.

26.08.2025 | 2:35 min

Bürgermeister: Müssen uns vor Autoritarismus verteidigen

Chicagos Bürgermeister Brandon Johnson, ebenfalls ein Demokrat, nannte die Drohungen des Republikaners unwürdig für einen Präsidenten. "Die Realität ist, dass er unsere Stadt besetzen und unsere Verfassung brechen will", schrieb Johnson auf X.

X-Post von Brandon Johnson

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Cathryn Clüver Ashbrook bei ZDFheute Live

Trumps Ziel ist es, "die demokratisch regierten Staaten auf Linie zu zwingen", sagt Politologin Clüver Ashbrook. Was sein Kurs für die USA bedeuten könnte, analysiert ZDFheute live.

24.08.2025 | 29:42 min

Trump spricht von Notständen in den US-Städten

Chicago wäre nach Los Angeles und Washington D.C. die dritte demokratisch regierte Stadt, in der der Präsident eingreift. In der Hauptstadt wurde am Wochenende erneut gegen die Militäreinsätze größer demonstriert. Der Präsident brachte bereits weitere Großstädte wie Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ins Spiel. Auch über Militäreinsätze in New York und New Orleans dachte er schon öffentlich nach.

Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, stellte am Sonntag in der Sendung "Meet the Press" bei NBC News infrage, ob der Einsatz der Nationalgarde tatsächlich zu einem Rückgang der Kriminalität in der Hauptstadt geführt habe. Er bezifferte die Kosten auf mehr als eine Million Dollar pro Tag, dafür dass Soldaten etwa Müll gesammelt und Zäune gestrichen hätten. Trumps Post zu Chicago nannte er "peinlich".

Cathryn Clüver Ashbrook am 10.06.2026 im ZDF-Morgenmagazin zur Lage in Los Angeles

Im Juni hatte Trump auch die Nationalgarde nach Los Angeles geschickt.

10.06.2025 | 5:25 min

Trump argumentiert mit Notständen

Trump argumentiert mit Notständen in den jeweiligen Städten. Die Statistiken für seine Argumentation seien fragwürdig, ordnet Politikwissenschaftlerin Cathryn Clüver Ashbrook ein.

Weder in Chicago noch in New York noch in Los Angeles standen tatsächliche Notstände an.

Cathryn Clüver Ashbrook, Politologin

Nach Ansicht der Politologin gehe es daher weniger um Sicherheit als um die Inszenierung von Bedrohungen, um Trumps Macht zu festigen. Auch die geplante Ausweitung solcher Einsätze sei eine bewusste politische Botschaft.

Trump spricht am 11. August 2025 in Washington

Wegen angeblich ausufernder Kriminalität setzt US-Präsident Trump die Nationalgarde in Washington ein. Obdachlosen droht er mit der Vertreibung aus der Hauptstadt.

12.08.2025 | 2:50 min

Machtkampf mit demokratisch regierten Städten

Trump suggeriere Notlagen, um Stärke gegenüber ländlichen Wählergruppen zu demonstrieren, so Clüver Ashbrook. Hinzu komme ein Machtkampf mit demokratisch regierten Städten, besonders im Zusammenhang mit Einwanderungsbehörden.

Das eigentliche Ziel ist, die demokratisch regierten Städte und Bundesstaaten auf Linie zu zwingen und ihnen bestimmte Grundlagen zu entziehen, besonders Gelder aus Washington.

Cathryn Clüver Ashbrook, Politologin

Quelle: mit Material von dpa, AFP

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