Deal mit Trump: US-Autos sollen bald zollfrei in EU kommen

Deal mit Trump:US-Autos sollen bald zollfrei in EU kommen

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Autos aus den USA sollen als Teil des Handelsdeals mit US-Präsident Donald Trump künftig zollfrei in die Europäische Union importiert werden können.

Präsident Donald Trump und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen geben sich nach Abschluss eines Handelsabkommens auf dem Trump Turnberry Golfplatz in Turnberry, Schottland, am Sonntag, dem 27. Juli 2025, die Hand.
Ursula von der Leyen und Donald Trump haben sich auf einen Zoll-Deal geeinigt. Was bedeutet das für die EU? Ein Überblick.28.07.2025 | 1:08 min
Autos aus den USA sollen als Teil des Handelsdeals mit US-Präsident Donald Trump künftig zollfrei in die Europäische Union importiert werden können. Das bestätigte ein Sprecher der EU-Kommission dem ZDF in Brüssel einen Tag nach der Einigung in Schottland. Die EU erhebt bislang auf Autoimporte aus den USA einen Zoll in Höhe von zehn Prozent.
"Wir sind bereit, auf null zu gehen", sagte eine EU-Beamtin zudem der dpa. Voraussetzung sei allerdings, dass die Vereinigten Staaten sich an ihren Teil der Vereinbarung halten und die aktuell fällig werdenden US-Zölle auf Autoimporte aus der EU von aktuell 27,5 auf 15 Prozent senken.
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Für die europäische Autoindustrie bedeutet die Zusage der EU, dass sie künftig mit stärkerer Konkurrenz von US-Herstellern rechnen muss. Zudem muss sie künftig mit dem neuen 15-Prozent-Zoll leben. Vor dem Amtsantritt von Trump hatte der Zollsatz noch bei 2,5 Prozent gelegen.

Auf EU-Autos werden 15 Prozent fällig

Dass die EU trotzdem in den Handelsdeal einwilligte, erklärt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unter anderem damit, dass ohne die Vereinbarung ab dem 1. August Zölle in Höhe von 30 Prozent gedroht hätten.
Zudem verweist die EU darauf, dass wegen Zollentscheidungen aus den ersten Monaten der zweiten Amtszeit von Trump derzeit Zölle in Höhe von 27,5 Prozent auf die Einfuhr von europäischen Autos in die USA erhoben werden.
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Für den Deal gibt es aber auch Kritik. Von der Frankfurter Börse berichtet Stephanie Barrett.28.07.2025 | 1:20 min

EU will künftig mehr Energie aus den USA importieren

Der Deal zur Entschärfung des monatelangen Zollkonflikts war am Sonntag bei einem Treffen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit US-Präsident Trump in einem Golfhotel des US-Präsidenten im schottischen Turnberry vereinbart worden. Er sieht auch vor, dass die EU künftig deutlich mehr Energie in den USA kaufen und die Investitionen dort erhöhen soll.
Lediglich auf eine begrenzte Zahl von Waren sollen künftig bei der Einfuhr keine Abgaben fällig werden. Dazu zählen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum Beispiel Flugzeuge, bestimmte Chemikalien, Agrarprodukte und kritische Rohstoffe.
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"Zum Jubeln" ist dem Fraktionsvorsitzenden der Christdemokraten im Europaparlament anlässlich der Zoll-Einigung zwischen EU und USA nicht. Doch man habe Schlimmeres verhindert.28.07.2025 | 6:10 min

BDI: Zoll-Deal sendet "fatales Signal"

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) reagierte verhalten auf denn Zoll-Deal. "Das Übereinkommen ist ein unzureichender Kompromiss und sendet ein fatales Signal an die eng verflochtene Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks", teilte der Verband in Berlin mit.
Die EU nehme schmerzhafte Zölle in Kauf. Auch ein Zollsatz von 15 Prozent werde immense negative Auswirkungen auf die exportorientierte deutsche Industrie haben.
Quelle: dpa

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