Sabotage-Verdacht: Bahnkabel auf wichtiger Strecke durchtrennt

Strecke Düsseldorf-Köln:Sabotage-Verdacht: Bahnkabel in NRW durchtrennt

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Erneut ist in Nordrhein-Westfalen eine Bahnstrecke beschädigt worden - mit Folgen für viele Reisende. Die Polizei schließt ein politisches Motiv nicht aus.

Bahn-Mitarbeiter an der Strecke Köln–Düsseldorf: Durchtrennte Kabel sorgen am 22.09.2025 für starke Verzögerungen im Zugverkehr.

Bahn-Mitarbeiter inspizieren einen Abschnitt an der Strecke Köln–Düsseldorf: Durchtrennte Kabel sorgten am Montag für starke Verzögerungen im Zugverkehr.

Quelle: dpa

Wegen durchtrennter Bahnkabel ist die wichtige Nord-Süd-Zugstrecke zwischen Köln und Düsseldorf am Montag stark beeinträchtigt worden. Die Polizei hält einen Sabotageakt für möglich. Ein politisch motivierter Tathintergrund könne nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Unbekannte hatten in der Nacht einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt. Damit wurde ein Stellwerk in Leverkusen lahmgelegt und die für Pendler wichtige Hauptstrecke der Bahn entlang des Rheins erneut angegriffen.

Polizist*innen vor verbrannten Kabeln in einem Kabelkanal.

In NRW wurden im August zwei Brandanschläge auf wichtige Bahnstrecken verübt. Welches Motiv dahinterstecken könnte, analysiert Extremismusforscher Prof. Hansen bei ZDFheute live.

01.08.2025 | 30:59 min

Kabel bei Leverkusen beschädigt

Die um kurz nach Mitternacht festgestellten Kabelschäden gebe es entlang der Strecke bei Leverkusen an mindestens zwei Standorten, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Man hoffe, die Strecke im Laufe des Abends wieder freigeben zu können. Zunächst war von Vandalismus als mögliche Ursache genannt worden.

Davon gehe man mittlerweile nicht mehr aus - und auch nicht von einem versuchten Kabeldiebstahl. Die Kriminalpolizei ermittelt, Beamte schauten sich die Schäden vor Ort an und suchten nach Spuren.

Bahnexperten Prof. Lukas Iffländer.

Das Schienennetz sei nicht vollständig gegen Angriffe zu schützen, so Bahnexperte Iffländer. Auch seien Bahn und Staat nicht bereit, in zusätzliche Sicherheit zu investieren.

01.08.2025 | 9:21 min

Attacken auf Bahnstrecken bereits im August

Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse - wer dort unterwegs war, war deutlich länger unterwegs als üblicherweise. Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde am Montag über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss.

In letzter Zeit ist es in Nordrhein-Westfalen wiederholt zu Angriffen auf Bahnstrecken gekommen. Anfang August hatten Unbekannte die Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg mit Brandsätzen lahmgelegt. Ein Bekennerschreiben deutete damals auf eine linksextreme Gruppierung hin. Ende August wurde eine Bahnstrecke in Wuppertal attackiert.

Quelle: dpa, AFP

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