Rund 20 Prozent bei Bundestagswahl:AfD feiert - und bleibt in der Opposition
Die AfD verdoppelt ihren Stimmenanteil und erzielt ihr bestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Sie erhebt Machtansprüche, doch keine Partei will mit der AfD zusammenarbeiten.
AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel bietet eine Regierungsbeiligung an - alle anderen Parteien schließen aber eine Zusammenarbeit aus.
23.02.2025 | 0:49 minStimmenanteil verdoppelt, zweitstärkste Kraft im Bundestag: Die AfD hat bei der Bundestagswahl so gut abgeschnitten wie noch nie. Den Hochrechnungen zufolge kam die Partei auf rund 20 Prozent der Stimmen.
AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel bot direkt nach Schließen der Wahllokale zwar erneut eine Regierungsbeteiligung an - eine Zusammenarbeit mit ihrer Partei hatten aber alle anderen Parteien schon vor der Wahl ausgeschlossen. Und dabei blieb es auch am Wahlabend. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz erteilte allen AfD-Angeboten sofort eine unmissverständliche Absage.
















































AfD verdoppelt Stimmenanteil im Vergleich zur Wahl 2021
Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die AfD 10,4 Prozent der Stimmen erreicht - dreieinhalb Jahre später schnitt sie bei den vorgezogenen Neuwahlen nun doppelt so gut ab. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte die AfD bei 12,6 Prozent gelegen.
Auf der AfD-Wahlparty jubelte Weidel wenige Minuten nach der ersten Prognose zum Wahlergebnis:
Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten.
Alice Weidel, AfD-Spitzenkandidatin
Weidel bot der Union sogleich erneut an, sich an einer Bundesregierung zu beteiligen: "Unsere Hand wird immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung." Sie fügte hinzu, die AfD würde sich beteiligen, um den "Willen des Volkes" umzusetzen. Die Wähler wollten eine "blau-schwarze Koalition".
Merz schließt Zusammenarbeit mit AfD kategorisch aus
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hatte eine Zusammenarbeit mit der AfD schon vor der Wahl klar ausgeschlossen - und davon rückte er auch angesichts einer möglicherweise schwierigen Regierungsbildung nicht ab. Eine Zusammenarbeit mit der AfD komme nicht infrage. Die AfD könne die "Hand ausstrecken, wie sie wolle", er mache keine falsche Politik für das Land. Die AfD wolle das Gegenteil von dem, was die Union wolle, sagte er in der Berliner Runde von ARD und ZDF. Mit Blick auf die Russland-Politik der AfD betonte Merz:
Wir suchen nicht die Freiheit und den Frieden auf dem Schoß von Putin.
Friedrich Merz, CDU-Chef
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz will eine schnelle Regierungsbildung, mit der AfD will er auf keinen Fall zusammenarbeiten.
23.02.2025 | 0:59 minWeidel nennt AfD "Volkspartei"
AfD-Chefin Weidel wiederum bezeichnet ihre Partei als "Volkspartei". Wenn die Union mit SPD und Grünen eine Regierung bilde, werde dies eine "instabile Regierung" seien, die keine vier Jahre halte. Und die 46-Jährige zeigt sich überzeugt, dass die AfD dann die Union überhole.
Den Machtanspruch der AfD hatte schon bei dieser Wahl Weidel symbolisiert. Mit ihr war die Partei erstmals offiziell mit einer Kanzlerkandidatin angetreten.
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