Rentenversicherung rügt Union und SPD-Pläne zur Mütterrente

Vorhaben von Union und SPD:Rentenkasse rügt Mütterrenten-Plan

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In ihrem Sondierungspapier hatten Union und SPD vereinbart, die Mütterrente auszuweiten. Kritik kommt von der Rentenversicherung - diese sei der falsche Ort, um das zu finanzieren.

Auch bei der Mütterrente soll es 2019 Verbesserungen geben.

Rentenansprüche für Erziehungszeiten: Union und SPD wollen Ausweitung

Quelle: Patrick Seeger/dpa

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung kritisiert die Vereinbarung von Union und SPD, die sogenannte Mütterrente auszuweiten. Es handele sich um eine "sehr teure Umverteilung", warnte Gundula Roßbach im Berliner "Tagesspiegel". Die Ausweitung koste fünf Milliarden Euro pro Jahr, aber zur Finanzierung stehe nichts im Sondierungspapier.

Roßbach fordert, dass der Bund für die Pläne auch selbst aufkommt. "Wenn jetzt eine solche neue Leistung dazukommt, der keine Beiträge gegenüberstehen, muss sie der Fairness halber unbedingt vollständig aus Steuermitteln finanziert werden." Andernfalls müsse der Beitragssatz in der Rentenversicherung um 0,25 Prozentpunkte steigen.

Dann würden wir schon im Jahr 2027 bei einem Beitragssatz von mehr als 19 Prozent landen.

Gundula Roßbach, Präsidentin Deutsche Rentenversicherung

Und das, obwohl bei den profitierenden Müttern nur rund 20 Euro im Monat ankämen, so Roßbach.

Handyfoto von Töchtern

Was zunächst gut klingt, könnte die Rentenkasse noch mehr belasten.

11.02.2025 | 9:09 min

Roßbach: Rentenkasse der falsche Ort

Die Rentenkasse sei der falsche Ort, um Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit und unvollständige Erwerbsverläufe nachträglich heilen zu wollen, mahnte die Präsidentin.

Bisher können bei vor 1992 geborenen Kindern nur zweieinhalb Jahre Erziehungszeit auf die Rente angerechnet werden, bei Kindern danach sind es drei Jahre. In ihrem Sondierungspapier hatten CDU, CSU und SPD vereinbart, das unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder einheitlich auf drei Jahre festzulegen. Das Vorhaben war ein Wunsch der CSU.

Quelle: dpa, AFP
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