Anschlagspläne auf Synagoge in Halle: 19-Jähriger festgenommen

19-Jähriger in Haft:Anschlagspläne auf Synagoge Halle: Festnahme

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Er soll einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle geplant haben: In der Schweiz wurde ein 19-Jähriger festgenommen, er sitzt in Deutschland in Haft.

Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Verschlossen ist die Tür zur Synagoge in Halle/Saale. Archivbild

Halle: Auf die Synagoge war 2019 schon einmal ein Anschlag verübt worden. (Archiv)

Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Wegen eines geplanten Anschlags auf die Synagoge in Halle an der Saale ist ein 19-Jähriger in der Schweiz festgenommen und an die deutschen Behörden überstellt worden. Er soll seine rechtsextremistisch motivierten Pläne zwischen vergangenem Juli und Februar wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt und sich eine Langwaffe beschafft haben, teilte die Staatsanwaltschaft Halle mit.

Das Amtsgericht Halle erließ einen Haftbefehl. Gegen den Festgenommenen wird wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe ermittelt. Ein konkreter Zeitpunkt für die Durchführung der Tat habe noch nicht festgestanden, so die Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte selbst bestreitet demnach, die Anschlagspläne ernsthaft verfolgt zu haben.

Trauriges-Gedenken-in-Halle

In Halle wird am 5. Jahrestag an die Opfer des antisemitischen Anschlags erinnert. 2019 versuchte ein Rechtsextremist zunächst, in die Synagoge einzudringen. Anschließend erschoss er zwei Menschen.

09.10.2024 | 1:56 min

Waffe beschlagnahmt

Der Beschuldigte war am 14. Februar in der Schweiz festgenommen worden, zuvor hatte er in Halle in Sachsen-Anhalt gelebt. Bei seiner Festnahme wurde neben elektronischen Kommunikationsmitteln auch eine funktionsfähige Langwaffe beschlagnahmt. An die deutschen Behörden wurde er am 22. April ausgeliefert. Die "Mitteldeutsche Zeitung" hatte bereits im März über den möglichen Anschlagsplan und die Festnahme eines Verdächtigen in der Schweiz berichtet.

Auf die Synagoge in Halle wurde bereits 2019 ein rechtsextremistisch motivierter Anschlag verübt. Ein Rechtsextremist aus Sachsen-Anhalt hatte am Feiertag Jom Kippur versucht, das Gebäude zu stürmen. Als er an der gesicherten Tür der Synagoge scheiterte, erschoss er eine 40-jährige Passantin und einen 20-jährigen Mann in einem Imbiss. Auf der Flucht verletzte er weitere Menschen, bevor die Polizei ihn schließlich stoppen konnte.

Quelle: dpa, AFP

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