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Kritik an Luft-Hilfe für Gaza:Kanzler Merz: "Airdrops nur kleiner Beitrag"
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Hilfsorganisationen kritisieren den Abwurf von Gütern aus der Luft über Gaza als ineffizient. Kanzler Merz betont nun, dass Deutschland auch auf anderen Wegen helfen will.
"Nur ein kleiner Beitrag": Friedrich Merz will Hilfsgüter nicht nur per Luftbrücke nach Gaza liefern.
Quelle: ddp
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat der Bundeswehr für ihre Beteiligung an einer Luftbrücke für Hilfsgüter für den Gazastreifen gedankt und gleichzeitig betont, dass die Bundesregierung weiter an der Ermöglichung von Hilfslieferungen über den Landweg arbeite. Im Online-Dienst X erklärte er am Freitagabend:
Wir wissen: Aird[r]ops sind nur ein kleiner Beitrag, um das Leid der Menschen in Gaza zu lindern. Deshalb arbeiten wir weiter intensiv daran, Hilfe über den Landweg zu ermöglichen.
Friedrich Merz, Bundeskanzler (CDU)
Hilfsgüter der Bundeswehr aus der Luft seit einem Tag
Der Kanzler dankte der Bundeswehr vor Ort und den jordanischen und europäischen Partnern. Die Luftbrücke war in Zusammenarbeit mit Jordanien zustande gekommen. Am Freitag hatte die Bundeswehr damit begonnen, Hilfsgüter über dem Gazastreifen abzuwerfen.
Dem Beitrag auf X waren Fotos angefügt, die unter anderem auf einen Küstenstreifen hinabgleitende Fallschirme mit Paketen daran zeigen.
Ein Foto der Bundeswehr zur Luftbrücke über Gaza, das Kanzler Merz auf der Plattform X teilte.
Quelle: x.com/bundeskanzler
Bei den ersten beiden Flügen wurden laut Auswärtigem Amt 34 Paletten mit insgesamt knapp 14 Tonnen Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern abgeworfen; das ist in etwa so viel, wie in einen großen LKW passt.
Hilfsorganisationen: Airdrops Gefahr für Notleidende
Hilfsorganisation kritisieren solche Luftbrücken als ineffizient und gefährlich und fordern stattdessen Hilfslieferungen über den Landweg.
Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, erklärte im Onlinedienst X, diese sogenannten Airdrops würden die "sich verschlimmernde Hungersnot" nicht beenden. Sie seien "teuer, ineffizient und könnten ausgehungerte Zivilisten sogar töten", wenn sich Fallschirme nicht öffneten.
Knapp 6.000 Laster mit Hilfsgütern stünden an der Grenze bereit und warteten auf Erlaubnis, in den Gazastreifen zu fahren.
Quelle: AFP
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